"Gott - anders als du denkst!"

Ein Thema, zu dem sich ca. 40 Mitglieder und Freunde der "Missionarischen Heilig-Geist-Gemeinschaft" getroffen und darüber nachgedacht haben.

Erzogen im Elternhaus wie in der Schule zu einem Gottesbild, dass Gott als strengen, strafenden, ja manchmal sogar als furchteinflößenden und zornigen alten Mann erklärt, veranlasste zu der Frage: Kenne ich Gott? Wo wohnt er? Kann ich mit ihm sprechen? Welche Rolle spielt er in meinem Leben? Oder ist er nur eine Randerscheinung? Brauche ich ihn? Wie erfahre ich ihn? Die vielen Kirchenaustritte der vergangenen Jahre zeigen es uns, Gott ist nur noch eine Randerscheinung in unserer Gesellschaft. Auch wir selbst merken es ja immer wieder, dort wo wir mit Menschen im Alltag zusammen treffen, dass viele von ihnen meinen, Gott brauchen sie nicht.

Große Theologen sind der Frage nach Gott zu allen Zeiten nachgegangen. Theologie an sich sagt nichts über Gott - nur über Glaubende. Und der große Theologe Karl Rahner sagt: "Ich erfahre Gott nur im Beten. Ich glaube, weil ich bete"!

Sündigen und Verzeihen haben in der Kirche immer eine große Rolle gespielt. Unglück, Leid, Krankheit usw. wurden als Strafe Gottes interpretiert. Aber göttliches Verzeihen ist anders als gepredigt und anerzogen. Es gibt den Gott der Väter und Kirche und den Gott des Jesus Christus, der uns ganz andere Botschaften übermittelt, nämlich Barmherzigkeit, Vergebung und Liebe. Er selbst hat es auch vorgelebt. Er hatte unter anderem Mahlgemeinchaft mit Sündern (s. Zachäus); er verurteilte nicht (s. Ehebrecherin, Schächer am Kreuz). Vergebung ist  gewiss; denn Gott ist anders. Alles Reden, alle Gedanken und Bilder sind menschengemacht. Nur Gott  macht uns wirklich frei - wir können ohne Angst mit ihm umgehen, uns IHM anvertrauen.

Eine solche Nachricht empfinden wir für uns noch nach so langer Zeit und gerade heute als befreiende, frohe Botschaft. Dies war für die Teilnehmerinnen eine beglückende Erfahrung. So haben sie sich mehrfach immer wieder geäußert. Und es ist auch darum unsere Aufgabe heute, es gerne an andere, besonders an die Kinder und Enkel, an die junge Generation, weiterzugeben.

Mit einer abschließenden Eucharistiefeier konnten wir diesen nachdenkenswerten Nachmittag, der noch lange mit uns gehen wird, beenden. 

Margarete Reisinger
MHGG Wimbern