"Die Herrlichkeit des Schöpfers - die Würde des Menschen"

Welch eine Freude: nach den vielen Monaten des "Nicht-Dürfens" – hat Sr. Radegundis das geplante Besinnungswochenende in Steyl nicht abgesagt – sondern im kleinen Kreis durchgeführt.

Das Thema war Psalm 8 entnommen – nachzulesen im Gotteslob unter der Nr. 33!

Wie gewohnt gab es nach der Vorstellungsrunde am Freitagabend einen Einstieg ins Thema.

Zunächst wurde der Psalm Davids in 3 verschiedenen Übersetzungen vorgetragen, die kleine Unterschiede aufwiesen.

Was ist der Mensch?

Wir sind Gottes Ebenbild und Gott hat uns die Erde anvertraut. Die Schöpfung, aber auch der Mensch ist bestaunenswert. Zum Staunen gehört, dass wir mit offenen  Augen, die Schöpfung wahrnehmen. Wir Menschen haben göttliche Würde, so können wir auch würdevoller, besser und liebevoller mit Schöpfung und den Mitmenschen umgehen, auch mit Schwierigkeiten.

Papst Franziskus ermahnt uns, dass unsere Erde schreit und es für Gott ein Schlag ins Gesicht sein muss, wie wir mit der Erde und den Mitmenschen umgehen. Und wir vergessen, dass wir selber Erde sind.

Im Psalm heißt es:

"Du hast ihn als Herrscher eingesetzt über das Werk deiner Hände …"

Der Mensch darf teilnehmen an Gottes Schöpfung, darf herrschen und Macht ausüben, aber im positiven Sinn.

Die Erde soll lebenswert bleiben, auch für die kommenden Generationen.

In der Schöpfungsgeschichte lesen wir: "Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde – als Mann und Frau." Würde verliehen, gleich welcher Herkunft, Nation oder Geschlecht. (Diese Rechte sind selbst in Artikel 3 unseres Grundgesetzes verankert). Es gilt, die Würde des Anderen zu respektieren, weil sie von Gott geschenkt ist. Wir dürfen im anderen eine Bereicherung für unser eigenes Leben sehen. Toleranz ist angesagt – nicht Gleichgültigkeit und Rassismus.

In unserer Gesellschaft erleben wir oft ein anderes Bild, so wird gemoppt und ausgegrenzt etc. Doch haben wir die Pflicht, gerade als Christen, das Grundgesetz mit Leben zu füllen.

Unser Menschenbild wird grundlegend durch unsere Eltern und Umgebung geprägt, doch als Erwachsener habe ich auch die Möglichkeit und Pflicht, es immer wieder zu hinterfragen, mein Gewissen zu schulen, mich weiter zu entwickeln. Es darf nicht das Motto gelten: Hauptsache ich bin glücklich.

Wir alle stehen in der Verantwortung für die Schöpfung und  sollen sie hegen und pflegen und nicht ausbeuten, damit es allen gut geht.

Der Mensch hat den Auftrag bekommen, zu gestalten, "den Garten Eden zu bebauen", wir haben die Fähigkeit geschenkt bekommen, uns und Dinge zu entwickeln, wir dürfen experimentieren, dürfen auch Fehler machen, müssen dann aber auch dazu stehen.

Auch der Umgang mit den Tieren gehört zu unserer Verantwortung. Wir sollen achtsam mit ihnen umgehen. Durch unsere Habgier wurden viele Tiere schon aus-gerottet, weil wir ihnen den Lebensraum nehmen. Viele Fische im Meer verenden durch unseren Müll. (Seit 2002 gibt es im Grundgesetz auch ein Artikel zum Schutz der Tiere).

Als "Abbild Gottes" dürfen wir uns stets unserer Würde bewusst sein und dass wir, so wie wir sind, von Gott geliebt und nicht nur auf unseren materiellen Wert reduziert werden dürfen.

 

Es gab wieder einen regen Gedankenaustausch. Da Sr. Barbara zur Zeit auf Heimaturlab ist und Steyl besuchte, konnten wir Samstag-Nachmittag ihren Dia-Vortrag miterleben und so von ihrem Einsatz in Zambia erfahren.

Der Sonntag war das Fest der seligen Mutter Maria – also ein Feiertag für die Schwestern – den wir im festlichen Gottesdienst und ebenso bei den köstlichen Mahlzeiten, mitfeiern durften.

Wie immer gab es Samstagabend ein gemütliches Zusammensein. Wir fühlten uns wieder rundherum wohl und die Zeit verging viel zu schnell.

Allen ein herzliches "Vergelt’s Gott".

 

Renate Jansen.