Mein Weg mit der MHGG

Ein Kurzinterview mit Bianca Maragliano-Pitzer
Mitglied des Zentralteams der MHGG

 

Wie sind Sie zur MHGG gekommen?

Ich bin schon immer in der kirchlichen Jugendarbeit aktiv. Zu einem Gemeindefest in unserem Dorf kam ein Mann und brachte ‚Geist und Auftrag‘ mit und erzählte mir von Einkehrtagen bei den Steyler Schwestern. Ich fühlte mich angesprochen und kam nach Steyl. Dort lernte ich Sr. Maria Gabriele Morbach kennen, die mir mit ihrer offenen und herzlichen Art gleich das Gefühl gab, willkommen zu sein. Generell gefiel mir die Willkommenskultur in Steyl. Die Schwestern holen alle dort ab, wo sie gerade stehen. Hier haben alle ihren Platz. Ich sprach mit vielen Schwestern, die begeistert von der Gründung der Kongregation, vom Ordensleben und der MHGG erzählten. Davon war ich gleich in einen positiven Bann gezogen und seitdem bin ich dabei.  

In welchem Bereich engagieren Sie sich?

Ich bin Teil des Zentralteams und stehe hier mit Rat und Tat zur Seite und bringe gerne andere, auch jüngere Blickwinkel ein. In meinem ‚Heimatgebiet‘ in der Region Saar-Mosel bin ich bei Einkehrtagen dabei.

Was macht für Sie das Wesen der MHGG aus?

Die Anpassungsfähigkeit an die Zeit und der Wille, neue Wege offen und mutig zu gehen. Im Wandel eine Chance zu sehen. Keine bleibt auf einem Standpunkt stehen, alle sind bereit, anders zu denken. Das sehe ich auch gerade jetzt. Unsere älteren Mitglieder scheuen keine Technik. Anstatt Stift und Papier nehmen sie jetzt den Computer für Zoom-Konferenzen zur Hand. Davor ziehe ich den Hut. Diese Menschen stehen mit Leidenschaft für die MHGG und die Schwestern ein, da kann sie auch die neue Technik nicht aufhalten.

Dann sind Sie optimistisch, dass sich die MHGG für die Zukunft gut aufstellt?

Natürlich und zwar genau aus dieser Anpassungsfähigkeit heraus. Solange es die Schwestern gibt, gibt es auch die MHGG. Ja, wir haben weniger neue Mitglieder, aber es kommen welche. Und auch wenn es nur noch ein bis zwei im Jahr sind. Alle ‚Vereine‘ kämpfen, die Zeit hat sich einfach verändert. Aber genau das kann ja auch eine Chance sein. Wenn ich sehe, dass Schwestern aus der Mission auf mich zukommen und mir erzählen, was mit dem Geld, das wir gesammelt haben, Gutes getan werden konnte, dann gibt mir das Aufschwung. 

Erinnern Sie sich an ein besonders schönes Erlebnis mit der MHGG?

Oh, ja. Ich war über die MHGG zum 125-jährigen Jubiläum der Ordensgemeinschaft nach Steyl eingeladen. Am Tag der Abschlussfeier haben wir eine unheimlich schöne Messe gefeiert. Und zum Vaterunser hat der Pater alle Gäste eingeladen, dieses Gebet in der eigenen Muttersprache zu beten. Vor mir hörte ich also Italienisch, neben mir Portugiesisch, dazu Englisch, Spanisch und zum Schluss haben wir alle gemeinsam ‚Amen‘ gesagt. Das war so ergreifend. Mein Mann war an diesem Tag auch dabei und wir tragen beide diesen Tag im Herzen. Das war gelebter Glaube, der keine Grenzen kennt. An diesem Tag habe ich Weltkirche erlebt. Und dieses Gefühl habe ich immer, wenn ich nach Steyl komme, dafür muss ich nicht nach Rom.