Feuer fangen - Die Apostelgeschichte nach Lukas

Titelthema

Der Anfang der Kirche war sicher nicht einfach. Bevor sich die Gläubigen zu einer Kirche organisierten, erlebten sie schwierige Zeiten. Sie mussten Entscheidungen treffen und das Jesusereignis neu interpretieren: Jünger und Jüngerinnen waren von einer großen Hoffnung bewegt. Nach Ostern waren sie frustriert und verschreckt. Manche fanden es zum Davonlaufen. Lukas berichtet in seinem Evangelium, dass zwei von ihnen schon in Emmaus waren, als noch etwas passierte. Vorher sind sie empört: "Bist du der Einzige, der nicht weiß... Wir aber hatten gehofft..." (Lk 24,18-20). Vielleicht geht es einem auch heute so, dass man nicht mehr weiß, was in Welt und Kirche los ist, dabei hatten wir doch große Hoffnungen. Ein Blick auf das Lukasevangelium und die Apostelgeschichte tut dann gut. 

Als die Kirche in verschiedenen Gemeinden in etwa Form annahm, organisierte Lukas eine Darstellung der dahinterliegenden Geschichte. Er war irgendwann zur Jüngergruppe gestoßen und hatte teilweise mit eigenen Augen gesehen, wie sich mit Paulus der Glaube an den auferstandenen Jesus außerhalb von Judäa ausbreitete. In den Jahren um 80 bis 90, in der zweiten Generation von Christen, schaute er in seinem hellenistischen Umfeld auf die Anfänge und Grundlagen des Glaubens zurück. Dazu schreibt er ein zweibändiges Werk - das Evangelium und die Apostelgeschichte. ...

© Christian Taucher SVD aus Geist und Auftrag 1/23 Seite 4

Veröffentlicht: 09.02.2023  / Angela Küppers