ACAT-Tagung zum Thema Menschenrechte

Intensive Tage erlebte Sr. Alicja Piszczek, die zwei Tage Vorträge hörte und an Gesprächsrunden zum Thema Menschenrechte damals und heute teilnahm. 

Es waren schwere Themen, mit denen sich die fast 30 Teilnehmenden der Tagung „Menschenrechte unter Druck – Aus Vergangenheit und Gegenwart in (ex-)sozialistischen Staaten“ beschäftigten. Die ACAT, die Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (Torture), hatte zu zwei Tagen intensivem Austausch in die Nähe von Erfurt eingeladen. Sr. Alicja Piszczek war dieser Einladung gefolgt, denn die Steyler Missionsschwestern sind Mitglied dieser christlichen Menschenrechtsorganisation.

Tief bewegt kam die Missionsschwester zurück nach Berlin. „Besondere Spuren haben die persönlichen Lebenszeugnisse bei mir hinterlassen, die Erzählungen und auch die Verarbeitung der Erlebnisse in Liedern und Gedichten“, sagt Sr. Alicja. An verschiedenen weltweiten Beispielen, etwa aus Vietnam und Tschechien, wurde immer wieder gefragt: Menschenwürde, was heißt das? Eine der Antworten lautete „Jemandem Ansehen schenken“. Mit Blick auf die Menschenrechtsverletzungen in der SED-Diktatur sind noch heute die Langzeitfolgen spürbar. Denn Folter, egal ob psychische oder physische, hinterlässt auch Jahre danach tiefe Wunden und sind Grund für Angst, Verstummen und Erstarrung. 

Zu DDR-Zeiten hieß es manchmal beschwichtigend: Der Westen schätzt die individuellen Menschenrechte und der Osten die kollektiven. Doch wie war es wirklich um die Menschenrechte im Sozialismus bestellt? Und wie sieht es heute in den (ex-)sozialistischen Staaten aus? Diesen Fragen gingen die Vorträge und Gesprächsrunden nach. Ebenso waren das Phänomen der „sauberen Folter“ in Guantánamo und CIA-Geheimgefängnissen in Polen oder Rumänien Themen der Tagung. 

„Beeindruckt hat mich die dichte Atmosphäre und die Betroffenheit der Teilnehmenden aus ganz Deutschland“, sagt Sr. Alicja Piszczek. 
 
 
 
Hintergrund: Die ACAT - Aktion der Christen für die Abschaffung der Folter (Torture) - ist eine internationale, christliche Menschenrechtsorganisation. In der ACAT engagieren sich gemeinsam Christen der verschiedenen Konfessionen für die Abschaffung der Folter. Wichtige Bausteine ihres Engagements sind Briefaktionen und das Gebet. Darüber hinaus engagieren sich die ACAT-Mitglieder in Deutschland für die weltweite Abschaffung der Todesstrafe, in der Flüchtlingspolitik und setzen sich ein für die Berücksichtigung der Menschenrechte in der Innen- und Außenpolitik.