Berufen?! Mit Gott den eigenen Weg finden

Berufung ist ein Zusammenspiel aus dem Ruf Gottes und der freien Antwort des Menschen. Und es steckt jede Menge Vertrauen darin: von Gott und dem Menschen. Ein Impuls zum Tag des geweihten Lebens.

Wer der eigenen Berufung nachgeht, glaubt: Gott liebt den Menschen und will für ihn nur das Beste. Und Gott? Gott vertraut, dass der Mensch sich von Ihm ansprechen und zu einem guten Leben führen lässt. Berufung meint, mit Gott zu rechnen. Seinen leisen Anruf zu hören in uns und anderen - in dem, was uns nicht mehr loslässt - in der Bibel. Wer die eigene Berufung sucht, wird deshalb aufmerksam sein für die eigene Lebenssituation: im Jetzt leben.

Der Mensch wird von Gott nicht festgelegt. Er ist frei, das Gute zu wählen oder das weniger Gute. Gott geht auch Umwege mit und hört nicht auf, die Beziehung zum Menschen zu suchen. Wer aber vertraut, dass Gott es unendlich gut mit ihm meint, wird das Gute und das Bessere suchen: Das, was ihn zu einem liebevolleren Menschen werden lässt und zu mehr Friede und Freude führt. Um herauszufinden, welcher Weg das für ihn persönlich ist, wird er für das eigene Leben die alternativen Optionen prüfen.

Wenn sich klärt, was von den verschiedenen Möglichkeiten für das eigene Leben die bessere ist, dann gilt es Ja zu sagen – und auch nein. Ein Ja, das Kraft hat aus dem Vertrauen auf Gott heraus. Und ein Nein zu anderen Optionen, die durchaus gut sein können und attraktiv sind. Genauso im Vertrauen auf Gott: Es kann ein erfülltes Leben geben trotz mancher unerfüllter Wünsche.

Sr. Christine Müller

Papst Johannes Paul II. hatte den Tag des geweihten Lebens am Kirchenfest "Mariä Lichtmess" im Jahr 1997 eingeführt, um die Wertschätzung von Orden und anderen Gemeinschaften geistlichen Lebens zu fördern. 
 

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