„Bitte beachten Sie die Geschwindigkeitsbegrenzung!“

Sr. Stefanie Hall schreibt zu jedem Sonntag der österlichen Bußzeit kurze Impulse, aufgehängt an typischen Ansagen eines Navigationsgerätes. Impuls zum 2. Fastensonntag.

Sind Sie schnell auf Ihrem Weg durch die Wüste der Vorbereitungszeit auf Ostern unterwegs? Sind Sie voller Elan durchgestartet und haben sich vielleicht gute Vorsätze genommen? Wie geht es Ihnen damit? Reicht Ihr Durchhaltevermögen noch aus? Wenn es schon langsam schwierig wird, dann ist vielleicht die Stimme aus dem Navi ein guter Tipp: „Achten Sie auf die Geschwindigkeitsbegrenzung!“ Denn 40 Tage mit Vollgas hält man nicht durch. Da tut eine maßvolle Geschwindigkeit gut, um nicht in einen selbst verursachten Stress zu verfallen. 

Auch einen Berg erklimmt man nicht im Eiltempo. Da geht es darum, Schritt für Schritt in einem für mich stimmigen Tempo zu gehen und immer mal wieder Pausen einzulegen. Dabei werde ich dann auch achtsamer für alles um mich herum: die kleinen, oft unscheinbaren Blumen, kleine Tiere oder Spuren von großen Tieren, den Schatten spendenden Bäume, die wärmende Sonne, … einfach für die Gaben Gottes, die mir bei dieser Bergbesteigung geschenkt werden. Dazu gehört auch die Vorfreude auf das Ziel: die Bergspitze. Und dann: Geschafft! Endlich angekommen! Endlich den überwältigenden Blick genießen, der alle Anstrengung vergessen macht! 

Jesus steigt im heutigen Evangelium (Mk 9,2-10) mit drei seiner Jünger auch auf einen Berg. Vom Aufstieg selbst wird dabei nichts berichtet, nur von dem Gipfelerlebnis, das die drei Jünger völlig überwältigt. Es zeigt ihnen in einer lichtvollen Erfahrung, wer Jesus wirklich ist: der im Alten Bund angekündigte und erwartete Messias, der Retter und Sohn Gottes. 

Auch wenn uns vielleicht nicht eine solch helle und erhellende Erfahrung geschenkt wird – schon die kleinen lichtvollen Augenblicke an jedem Tag können im Sinne des Wortes des hl. Ignatius von Loyola „Gott in allen Dingen finden“ Gottesbegegnungen werden und mir Freude und Kraft auf meinem Weg schenken. Daher lohnt es sich, am Abend eines jeden Tages zurückzuschauen und sich zu fragen: Welche lichterfüllten Augenblicke hat Gott mir heute geschenkt? Wo waren heute „Gods Presence Signs“?

Sr. Stefanie Hall SSpS

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