Der Moment der Freude

In ihrem Osterimpuls schreibt Sr. Stefanie Hall über ein persönliches Ostererlebnis mitten im Alltag.

Maria Magdalena lief frühmorgens zum Grab.
Der Stein ist nicht mehr da, der Leichnam weg.
Welch eine Enttäuschung!
Jetzt ist ihr auch noch der tote Jesus genommen!
Aber es sitzen zwei Engel da mit einer Frage: Warum weinst du?
Sie drückt ihre Enttäuschung aus: Wo ist der Leichnam Jesu?
Sie dreht sich um und hört noch einmal die Frage: Warum weinst du?
Sie erkennt ihren Herrn noch nicht und fragt weiter nach ihm.
Sie dreht sich wieder um und hört ihren Namen: Maria!
In ihrer Freude, ihren Herrn zu sehen,
will sie Jesus festhalten,
aber er sendet sie aus. Verkündigen soll sie!
„Ich habe den Herrn gesehen!“ ist ihre Botschaft.

Früh ging ich zum Strand.
Den Sonnenaufgang wollte ich sehen.
Ich kam und der Himmel leuchtete mir rot entgegen.
Aber eine Sonne? Fehlanzeige!
Ich blieb und wartete eine Weile.
Nichts. Enttäuschend.
Ich drehte mich um, um zurückzugehen.
Intuitiv drehte ich mich noch einmal zum Meer um.
Und siehe: da kam die Sonne! Der oberste Rand zeigte sich!
Ich war fasziniert und freute mich riesig!
Die Sonne ging auf, rot wie ein Orange
und durchbrach die Wolkendecke.
Überwältigend schön!
Lange blieb ich und staunte …
… dass Gott, unser Schöpfer, jeden Tag neu die Sonne aufgehen lässt,
… dass das Licht immer wieder das Dunkel durchbricht: das Dunkel der Nacht, das Dunkel der Wolken, das Dunkel in mir.

Schließlich ging ich von Freude erfüllt zurück und erzählte von meinem Erleben.

Ein Ostererlebnis im Alltag?!

Lichterfüllte Momente, die Ihnen Ihren Alltag erhellen und die Nähe des Auferstandenen spürbar werden lassen, wünsche ich Ihnen von Herzen.

Im Namen der Steyler Missionsschwestern wünsche ich Ihnen ein frohes und gesegnetes Osterfest!

Sr. Stefanie Hall SSpS