Eine ereignisreiche Woche in aufgewühltem Gewässer

Endlich war ein analoges Seminar der 10 MissionarInnen auf Zeit in Vorbereitung möglich. Die letzte Woche verbrachten Sie in Frankfurt, wo sie sich mit ihrer Identität, mit Armut in Deutschland und mit konkreten Formen der Solidarität auseinandersetzten. Die Erfahrungen dieser Woche beschreiben Sie im Angesicht der Bibelstelle Johannes 6, 16-21, dem Sturm auf dem See.

„Wie auch die Jünger Jesu stehen wir vor einem Aufbruch. JedeN von uns erwartet ein Neubeginn. Egal ob eine Ausbildung, ein Studium oder ein Freiwilligendienst, wir sitzen alle in einem gemeinsamen Boot. In einem Boot, das vielleicht in noch unbekannten Gewässern schwimmt. Im Bibeltext ist es schon spät am Abend, als die Jünger aufbrechen wollen. Es ist sogar schon dunkel. Diese erschwerenden Faktoren lösen bei den Jüngern Unbehagen aus. Auch auf unserer gemeinsamen Bootsreise gibt es Faktoren, die die Organisation erschweren können. Der offensichtlichste Faktor ist wahrscheinlich das Corona-Virus, das uns bei unserem ursprünglich geplanten MaZ-Einsatz einschränkt.

So wie der Sturm das Gewässer aufwühlt, wurden unsere Pläne aufgewühlt und etwas durcheinandergebracht. Aber obwohl es stürmt kommt das Boot der Jünger voran. Trotz des Sturmes fahren sie 30 Stadien weit. Das zeigt uns, dass auch wir vorankommen können. Auch wir werden unseren eignen Kurs finden. Selbst wenn die Lage für einige von uns noch nicht zu 100% eindeutig ist, verlieren wir nicht die Orientierung.

Während der letzten Woche durften wir viele neue Erfahrungen sammeln, welche uns im ersten Moment vielleicht irritiert haben und uns fremd waren. Vielleicht gab es Begegnungen, die uns wie ein Sturm auf einem unbekannten Gewässer Angst gemacht haben. Aber dadurch, dass wir uns stets in sicheren Händen wissen, können wir uns gelassen auf die Fremdheitserfahrungen einlassen. Wir dürfen wie die Jünger darauf vertrauen, dass Jesus immer bei uns ist. Wir müssen uns nicht vor dem Ungewissen fürchten. Wenn wir auf Jesu Liebe vertrauen, werden sich die Wogen glätten. Wir dürfen auch auf uns selbst vertrauen und uns in unserem Vorhaben bestärkt fühlen.

Diese wunderschöne und ereignisreiche Woche hat viel zu unserer Orientierung in dem aufgewühlten Gewässer beigetragen. Es ist der MaZ-Spirit, der jeden Einzelnen von uns leitet. Die gemeinsamen Erfahrungen zeigen uns den richtigen Weg zu dem Ufer, welches wir anstreben. Indem wir Vertrauen an den Tag legen, unsere Ängste überwinden, über unseren Tellerrand hinausschauen und unseren Horizont erweitern, werden wir unser Ufer erreichen, egal wie weit es noch weg zu sein scheint.“