Ganz im Blickfeld – Selige Helena Stollenwerk

Fast zu allen Stunden des 28. November 2024 beteten Schwestern in den verschiedenen Kapellen unseres Mutterhauses, dem Herz-Jesu-Kloster in Steyl: Denn jährlich feiern wir an diesem Tag weltweit das Fest unserer seligen Helena Stollenwerk. Eine der Mitgründerinnen unserer Kongregation.

Der geschmückte Altar mit einem Bildnis der Seligen Helena

Ob in der Seitenkapelle am Sarkophag, in der Kapelle von St. Anna, der Kreuzkapelle oder in der großen Kirche war „Mutter Maria“, wie sie von uns Schwestern genannt wird, ganz im Fokus! Unsere Blicke, Gebete und Gedanken richteten sich ganz auf sie! Liebevoll und sehr schön hatten unsere Sakristaninnen jeweils ein Bild von ihr aufgestellt und geschmückt – ein Zeichen unserer Verehrung. Besonders an diesem Festtag suchen und erbitten wir ihre Nähe!

Geboren wurde Helena 1852 in Rollesbroich, einem Dorf der Nordeifel. China war von Kind an ihre Sehnsucht, da sie schon in jungen Jahren in Zeitschriften viel von der Not der Menschen in China gelesen hatte.

Zehn Jahre hatte Helena vergeblich nach einem Missionsorden für Frauen gesucht, bis sie Arnold Janssen und das neugegründete Missionshaus in Steyl/Niederlande kennenlernte. Von 1882 bis 1889 war sie mit anderen Frauen in hauswirtschaftlichen Arbeiten des Missionshauses tätig.

1889 gründete Arnold Janssen die Gemeinschaft der Steyler Missionsschwestern, Dienerinnen des Heiligen Geistes. Helena gilt als Mitgründerin und war die erste Kommunitätsleiterin (Oberin). Sie hatte ihren Lebenstraum gelebt, obwohl es ganz anders kam! Jedoch stand sie jederzeit im Dienst des Lebens! Statt nach China zu gehen, bildete sie in Steyl junge Frauen aus, die als Missionsschwestern in Übersee eingesetzt wurden. 1898 trat sie auf Bitte und Wunsch von Arnold Janssen in die kontemplative Gemeinschaft der Steyler Anbetungsschwestern über, wo sie noch ausschließlicher für die Nöte der Menschen und die Weltkirche betete. Am 03.02.1900 starb sie an tuberkulöser Hirnhautentzündung. Am 07. Mai 1995 wurde sie in Rom von Papst Johannes Paul II. seliggesprochen.

Unser Mitbruder, P. Hermann Puhl, stand der gemeinsamen Eucharistiefeier mit den geladenen Gästen vor. Dass eine Gruppe von indonesischen Mitschwestern, die seit Anfang September hier einen Formatorinnenkurs abhalten und bei der Eucharistie mit ihren gesungenen Liedern viel Freude gemacht hatten, gab dem Gottesdienst noch eine besondere Note. In dieser Eucharistiefeier haben wir „Mutter Maria“ in besonderer Weise gewürdigt und ihr Leben gefeiert. Unsere Selige hat in Gott ihre Erfüllung gefunden.

Gerne sind die Vorstandsmitglieder des Komitees der Passionsspiele von Tegelen der Einladung gefolgt. Sie haben unsere Mutter Maria nach deren Seligsprechung als Schirmherrin auserkoren.

Ein herzliches Willkommen galt ebenso den Mitgliedern der Missionarischen Heilig-Geist-Gemeinschaft und natürlich auch unseren Mitbrüdern von St. Michael. Außerdem begrüßten wir unsere Generaloberin, Sr. Miriam Altenhofen, sowie eine interkulturelle Gruppe von SVD-Mitbrüdern und SSpS-Mitschwestern aus verschiedenen Kontinenten. Sie tagen derzeit im Missionshaus St. Michael.

Im Anschluss an die Eucharistiefeier gaben wir allen Anwesenden die Gelegenheit, bei einem Abendessen im Arnold-Janssen-Saal zusammen zu sein und Kontakte zu knüpfen. Dazu lud Kommunitätsleiterin Sr. Ilse Beckmann alle ein. Es war ein rundum gelungenes Fest mit fröhlichen Begegnungen!

Das Beispiel unserer seligen Mutter Maria, Helena Stollenwerk, leite uns an, mit aller Kraft in heutiger Zeit im Dienst des Lebens zu stehen!

Text und Fotos: Sr. Antonia Schmid

Lichter der Hoffnung am Sarkophag in der Seitenkapelle
Mutter Maria im Eingangsbereich des Herz-Jesu-Klosters
"Im Dienst des Lebens"
Die Schwestern widmeten ihre Gebete Mutter Maria
Auf der Stola steht einer ihrer Wahlsprüche: "Gott die Ehre, dem Nächsten der Nutzen, mir selbst die Last"