Geistvoller Geschmack – Rückblick aufs Pfingstfest 2025

„Taste the spirit“ – so lautete das Motto des diesjährigen Pfingstfestes, das auch in diesem Jahr wieder 180 Teilnehmer*innen nach Steyl ins Mutterhaus lockte.

Schon nach der Eröffnung am Samstagnachmittag gab es diverse Gelegenheiten, den eigenen Geschmacksinn zu schärfen. So lud eine Geschmacks- und eine Riech-Station dazu ein, mit verbundenen Augen anhand einer Duftprobe Gewürze zu benennen und es galt, süße wie salzige Kleinigkeiten zu erschmecken. Erfolgreiche Geschmacksexpert*innen sicherten sich die Chance, an der großen Gartenfest-Verlosung teilzunehmen. Wer konnte dazu schon „nein“ sagen?!  Die Vielfalt der deutschen Küche stand ebenfalls auf dem Programm, denn die ganze Pfingstfestgemeinde war eingeladen, eine typische kulinarische Spezialität aus ihrer Heimatregion mit zum Fest zu bringen. So kam ein buntes, vielfältiges Buffet zusammen und beim Durchkosten aller Köstlichkeiten wurde nicht nur der eigene Geschmackssinn erweitert, sondern es wurden auch viele Gespräche geführt – mal zum Kennenlernen, mal aus Freude übers Wiedertreffen.

Nach dem Schlemmen in kommunikativen Runden hieß es, „ran an die Arbeit!“. Alle Pfingstfest Besucher*innen wurden entsprechend ihrer Heimatregionen in Gruppen aufgeteilt. Es galt kreativ zu werden. Die Aufgabe war ambintioniert: Die Steyler Schwestern planen, eine neue Kommunität zu gründen. Doch wo soll sie angesiedelt werden? In Köln, im Schwabenland oder in Westfalen…? Eine überzeugende Präsentation musste her, um beim Gartenfest am nächsten Abend die Schwestern für sich gewinnen zu können. 

Auch der musikalische Geschmacksinn wurde gleich am ersten Abend bedient. Was wäre ein Pfingstfest ohne gemeinsames Musizieren und Gesang?  Mit einer abendlichen, sehr stimmungsvollen Vigilfeier im Altarraum der großen Kirche fand der Abend einen dichten und aufs Pfingstfest hinführenden Ausklang.

Am Sonntag wartete auf die jungen Pfingstfestler*innen ein buntes Kinder- und auf die Erwachsenen ein buntes Worshopprogramm zu vielfältigen Themen. So konnte zum Bespiel der neue eingerichtete Escaperoom des Begegnungshauses erkundet werden. Dieser führte die für alle Rätselnden über den Atlantik nach Paraguay. Die Indigenen dort sind dem Landraub ausgesetzt und im Escaperoom gilt es, wichtige Nachweisdokumente für einen Gerichtsprozess zu besorgen. Der Zeitdruck ist groß und es gibt viel zu entdecken in den alten Kellergemäuern des Klosters. Und ganz nebenbei erhält man auch einen Geschmack von ganz anderen Lebenswirklichkeiten.

Während die einen rätselten, testete die Jugendgruppe den neuen Pizzaofen, das jüngste Werkelwochenwerk des Begegnungshauses. Kreative Workshops luden zum Modellieren ein, andere reflektierten, was erfüllend und reich macht, wieder andere begaben sich auf Spurensuche nach der Geistkraft in der Natur und im Bibliolog-Angebot konnte man hautnah bei der Hochzeit zu Kanaa dabei sein. Höhepunkt des Sonntagnachmittags ist der Pfingstgottesdienst, der wetterbedingt vom Garten ins Kloster gelegt werden musste, was seiner Kraft und Eindringlichkeit jedoch keinen Abbruch tat.

Auch das Highlight des Sonntagabends, das „Gartenfest“ fand drinnen statt. Die Laune der Pfingstfest-Teilnehmer*innen beeinflusste das jedoch nicht. Sie legten sich mit ihren ausgearbeiteten Bühnenpräsentationen und einer Menge Humor ins Zeug, um die Schwestern von ihren jeweiligen Regionen für eine neue Kommunitätsgründung zu überzeugen. Und diese hatten die Qual der Wahl, denn jede Region hat ihren Charme und es ist wie so oft die Vielfalt, die unser Land wie auch die Welt reich macht.  

Auch das in:spirit Team trat mit einem unterhaltsamen Beitrag an und zeigte die Zutatenvielfalt ihres Jahresangebotes auf. Ein Song, einprägsam vertont und vorgetragen, machte Appetit auf mehr und lud ein, auch außerhalb der Pfingsttage in Steyl und im Begegnungshaus vorbeizuschauen.

Mit guter Musik, Tanz und Getränken von der „Alles ist (Misch)Bar“, an der man sein Lieblingsgetränk ganz nach eigenem Geschmack zusammenstellen konnte, wurde anschließend gemeinsam in den Pfingstmontag gefeiert.

Alljährlicher Höhepunkt des Pfingstmontags ist der große Gottesdienst mit Aussendung der MaZler*innen in ihre Einsatzländer. Fünfzehn junge Menschen werden sich in den nächsten Wochen wieder auf den Weg in unterschiedliche Länder, von Spanien bis Timor-Leste, machen, um vor Ort für ein Jahr in eine neue Kultur einzutauchen, in dieser mitzuleben und mitzuarbeiten. Dieser Gottesdienst zog auch in diesem Jahr viele Tagesgäste an und wurde gemeinsam mit den Schwestern der Kommunität gefeiert. Zelebrant war wie im vergangenen Jahr der Arbeiterpriester Thomas Schmidt aus Frankfurt.

Nach einem gemeinsamen Mittagessen und einer zweiten Workshop-Schiene, neigte sich das Pfingstfest dem Ende entgegen und fand seinen Abschluss bei schönstem Sonnenschein auf der Wiese. Damit der Geschmack dieser erlebnisreichen Tage in allen Regionen Deutschlands lange erhalten bleibt, gab es für jede Person zum Abschied eine kleine Steyler-Gewürzmischung.

Taste the spirit – die Geistkraft hat unglaublich viele Geschmacksvarianten. Wenn wir offen sind zu kosten, mutig zu probieren, uns auf Unbekanntes einlassen und uns für Überraschungen bereithalten, dann gibt es viel Intensives und Begeisterndes zu schmecken. Das Pfingstfest bot reichlich Gelegenheit auf den Geschmack zu kommen. Und diese Erfahrungen wirken weit übers Fest hinaus.

Sophie Frenking

Auf der Instagramseite von in:spirit gibt es von den drei Tagen auch viele schöne Videoeindrücke.

Das Pfingstfest wird eröffnet
Mit Sr. Christine (Mitte) und Sr. Antonia ging es in den Süden
Auf zur Geschmacksreise
Es gab viele Köstlichkeiten zu probieren
Kennenlernen und Ankommen
Der neue Pizzaofen wurde getestet
Die Gebetsnacht war ein besonderes Highlight
Alles parat zum Kleidertausch
Die ganze Pfingstgemeinde auf einen Blick
Das in:spirit Team füllte den Kochtopf mit dem kulinarischen Jahresprogramm
Das in:spirit Team mit der musikalischen Einlage, die zum Ohrwurm wurde
Der Singkreis Charisma gestaltete den Gottesdienst am Pfingstmontag
Der Aussendungsgottesdienst kann beginnen