Lebensspendende Begegnungen

Die Schwestern in Athen senden Ostergrüße und schreiben in ihrem Brief, wie die aktuelle Situation vor Ort ist. 

"Lasst mich meinen Mantel oder mein Leben vor Ihn legen,

lasst mich den Olivenzweig der Hoffnung auf Frieden in die Hand nehmen,

und lasst mich freudig das Hosanna in Dir für die Erlösung beten."

Liebe Schwestern, liebe Weggefährten und Weggefährtinnen, möge Gott Euch während des Osterfestes segnen; wir sind Euch sehr dankbar für Eure Unterstützung und Gebete für unsere Mission in Athen, ohne Eure Hilfe wäre die Arbeit nicht die gleiche. Hier in Griechenland folgen wir zusammen mit der orthodoxen Kirche einem anderen Kalender, daher sind wir noch in der Fastenzeit. Wir freuen uns, dass Gott uns hierhergebracht hat. Zurzeit sind wir drei Schwestern: Carmen, Viktoria und Ewa. 

Wie überall in der ganzen Welt mussten wir viele unserer Aktivitäten einstellen oder modifizieren. Wir sind dankbar für den Schutz und die Gastfreundschaft von JRS (Jesuiten Refugee Service) und der Jesuitengemeinschaft. Wir setzen die Online-Sprachkurse mit den Erwachsenen fort, verteilen Kleidung und betreuen Frauen und Kinder in unserem Tageszentrum, aber all jene persönlichen Begegnungen mit vielen Menschen, vor allem Kindern, sind jetzt unmöglich, es sei denn, wir treffen einige von ihnen am Viktoriaplatz, auf der Straße oder besuchen sie in ihren Wohnungen. Einige der Familien bitten uns direkt um Hilfe, wir besuchen sie, und die Begegnungen sind wirklich besonders und lebensspendend. 

Menschliches Leid wird in verschiedenen Ausprägungen bleiben, es ist Teil unseres Lebens, und wir alle ringen darum, Schmerz und Tod anzunehmen und durch die Gegenwart und Liebe der Menschen an Gott und seine Liebe zu glauben. Wir können die Situation mit den Migranten und Flüchtlingen in Athen nicht ändern, aber wir können für einige von ihnen präsent sein, hier und jetzt, und unser Leben und unsere Gaben teilen. Gerade jetzt, in Zeiten von Covid, Lockdowns und Einschränkungen, bleibt manchmal nur dieses Dasein, um sicher zu sein, dass wir nicht allein, sondern in Einheit mit Gott sind. 

Carmen, Viktoria und Ewa