Pfingstnovene im Heilig-Geist-Kloster, Mai 2020

In der Vorbereitung auf das Pfingstfest, ein Hochfest der Kirche und Patronatsfest der Missionsschwestern wie auch der Steyler Anbetungsschwestern,  "Dienerinnen des Heiligen Geistes" weltweit – ist die Pfingstnovene, ein intensives Gebet um das Kommen des Heiligen Geistes, nicht wegzudenken. Eine besondere Situation war es in diesem Jahr deshalb, weil wir es nicht tun konnten in Gemeinschaft mit unseren Partnern und Freunden. Die Mitglieder der "Missionarischen Heilig-Geist-Gemeinschaft" haben uns dabei im Heilig-Geist-Kloster besonders gefehlt.

Hier möchte ich einige Eindrücke von Mitschwestern wiedergeben, die immer wieder gekommen sind, um ihre Freude darüber auszudrücken, warum die Pfingstnovene für sie wieder zu etwas Besonderem geworden ist:

Die Novene mit dem vertrauten Flehruf: "Herr, sende uns deinen Geist, dass er uns durchglühe und erfülle!" wurde mit Impulsen zu jeder der sieben Gaben des Heiligen Geistes sehr anregend gestaltet. Gespannt erwartete ich in jeder Gebetsstunde, wie die jeweilige Geistesgabe in einem Schrifttext, in Lied, Gebet und einem anschaulichen Symbol entfaltet wird und wir gemeinsam inständig um sie bitten.

Die Novene war in einer vertrauten, alltagsnahen Sprache vorbereitet. Sie wirkte an keiner Stelle fremd. Die Symbole erzeugten eine Spannung: was es wohl heute sein mag, was die Geistesgabe ausdrückt. Die Texte aus der Bibel, von verschiedenen Autoren, aus Gebetsvorlagen zum jeweiligen Thema sorgten dafür, dass es spannend blieb. Ich habe sehr gerne zugehört. Vertrautes, Bekanntes, Erwartetes ließen Platz für Überraschungen.

Die Atmosphäre war ruhig und gesammelt. Die Symbole: Salz, Licht, Bibel, Kreuz, Weihwasser, Weihrauch, Feuer-Flammen waren gut eingebaut und wurden auch gut erklärt.
Die Gaben des Heiligen Geistes sind mir wieder neu und etwas tiefer aufgegangen.

Wir begannen mit dem Beten der Pfingstsequenz: "Komm herab, o  Heiliger Geist, der die finstre Nacht zerreißt, strahle Licht in diese Welt."
Wir spüren alle, dass durch die Corona-Pandemie eine große Dunkelheit über der Welt liegt. Aber das intensive Gebet um den Heiligen Geist kann den Verantwortlichen in Kirche, Ordensgemeinschaften, Politik, Wirtschaft, der ganzen Gesellschaft, in ihrer spürbaren Hilflosigkeit Weisheit, Rat, Kraft, Licht, Orientierung und Stärke schenken.
Während die Schola und die Schwestern die Flehrufe zum Heiligen Geist, das "Herr, sende uns deinen Geist…" im Wechsel sangen, konnten wir das eben Gehörte in uns verinnerlichen.

Die Impulse waren für mich sehr bereichernd, haben mir auf vielfältige Weise Gott nahe gebracht, sind mir unter die Haut gegangen, haben mich zum Nachdenken gebracht. So hat das Meditieren der Gaben des Heiligen Geistes vor Pfingsten mir neu Einblick gegeben, wie sie mir und uns allen helfen, unser Leben zu meistern.

Die SSpS-Tradition fand in den Texten und Gebeten ihren Platz. So blieb die Novene immer vertraut. Sie gehört zu unserem Leben dazu.
Die Pfingstnovene schenkt immer wieder Anregungen für den Gebetsalltag und geben Eindrücke, die mit der Novene nicht abgeschlossen sind.

Sr. Lucia Regina Theves und Mitschwestern