Sr. Angelina ist Partnerin der Aktion „Schutzengel“

Bei der vom katholischen Hilfswerk missio Aachen veranstalteten internationalen Fachkonferenz „Eine Welt. Keine Sklaverei" war auch die Steyler Missionsschwester Angelina Gerharz zu Gast und berichtete von ihren Erfahrungen in Ghana. 

Sr. Angelina (rechtes Quadrat) ist Projektpartnerin in Ghana.

„Allen Formen von moderner Sklaverei entschieden entgegenwirken", das forderten die Teilnehmenden der Internationalen Fachkonferenz „Eine Welt. Keine Sklaverei", die das katholische Hilfswerk missio Aachen am 22./ 23. Juni durchgeführt hat. Unter Schirmherrschaft von Bundesminister Gerd Müller diskutierten rund 300 Teilnehmende aus Afrika, Asien und Europa mit Expertinnen und Experten, darunter Friedensnobelpreisträger Kailash Satyarthi. 

Sr. Angelina Gerharz, die seit 1968 in Ghana lebt und arbeitet, ist Partnerin bei der Aktion „Schutzengel“ von missio und erzählte am zweiten Konferenztag von ihren Erfahrungen in Agbobloshie – der größten Elektroschrotthalde der Welt, die sich in Ghanas Hauptstadt Accra befindet.

Gemeinsam mit zwei weiteren Expertinnen veranschaulichte Sr. Angelina die ausbeuterische Lieferkette für Smartphones von der Mine bis zu Müllhalde in Afrika. Aus der Bürgerkriegsregion der DR Kongo stammen vielfach die sogenannten Blutmineralien für die weltweit über fünf Milliarden Smartphones. Am Ende der Nutzung landet Elektroschrott teilweise wieder in Afrika, wie auf den Müll- und Recyclinghalden in Ghana. Hier arbeiten die Erwachsenen unter unwürdigen Bedingungen, während ihre Kinder auf den Halden „spielen“ und die giftigen Dämpfe einatmen. Sr. Angelina: „Wo bleiben Anstand, Respekt, Achtung und die Berücksichtigung anderer Menschen - im Christentum nennen wir es Nächstenliebe - in unserer heutigen Gesellschaft und in unseren Regierungen?"

Dies ist eine Form der modernen Sklaverei, die während der Tagung angesprochen wurde. Auch in der Textil- und Blumenindustrie, bei der Kakako- und Kaffeernte, und dem Abbau von Gold und Coltan wird deutlich, welche Gesichter moderne Sklaverei haben kann. Gegen diese Formen wendet sich das katholische Hilfswerk missio mit seiner „Aktion Schutzengel". Unterstützung erhält das päpstliche Missionswerk aus der Politik und von Non-Profit-Organisationen. Bundesminister Gerd Müller, Schirmherr der Konferenz „Eine Welt. Keine Sklaverei", betonte die Wichtigkeit des missio-Engagements, „welches auf den christlichen Werten beruht." Entscheidend sei dabei der Schutz der Würde der Menschen.

„Wir folgen dem Appell von Papst Franziskus und bekämpfen Sklaverei als ‚Verbrechen gegen die Menschlichkeit‘. Dabei erheben wir gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern in Afrika und Asien unsere Stimme", verwies missio-Präsident Pfarrer Dirk Bingener auf die am 22. Juni im Rahmen der Konferenz gestartete Petition gegen Online-Missbrauch Minderjähriger.
 
Die missio-Petition „Schützt Kinder vor sexuellem Online-Missbrauch" kann ab sofort digital unterzeichnet werden auf www.missio-hilft.de/schutzengel-petition    

Mit Material von missio Aachen 

Sr. Angelina Gerharz engagiert sich außerdem für die sogenannten Träger-Mädchen auf dem Markt von Accra. Lesen Sie hier die Geschichte "Schwere Last"