Treffpunkt für Flüchtlinge in Athen

Gemeinsam mit dem Jesuiten-Flüchtlingsdienst leiten die Steyler Missionsschwestern in Athen den Secondhand-Laden „Magazy“. Hier können sich die Flüchtlinge neue Kleidung holen und über ihre Sorgen reden.

Sr. Ewa im Secondhand-Laden

Die Kleidung, die wir im Magazy anbieten, kommt von den örtlichen Kirchen und katholischen Gemeinden. Aber ohne die Unterstützung aus dem Ausland hätten wir in diesem Winter sehr zu kämpfen gehabt. Viele Kisten mit warmer Kleidung und Schuhen wurden aus Irland geschickt. Vor allem die Pullover und Schuhe werden dringend benötigt. Vor zwei Jahren haben wir vom Weltfamilientreffen grüne T-Shirts für den Sommer erhalten und diesmal sehen wir viele Menschen mit roten warmen Pullovern und roten T-Shirts. Auch Schwestern aus Steyl und Österreich haben uns Kleidung und Schuhe für Kinder geschickt. Wir möchten allen unsere Dankbarkeit ausdrücken.

Viele Hände helfen mit, um die Kleidung zu verteilen: alle Freiwilligen, wir Schwestern und viele Unterstützer. Aufgrund der Pandemie mussten wir unseren Service anpassen und die Menschen an der Tür bedienen. Aber wir sind in der Lage, fast jeden Morgen und Nachmittag zu öffnen. Im Moment haben wir 700 Menschen registriert, hauptsächlich aus Afghanistan, der Türkei, Somalia und Kamerun. Wir registrieren sie zuerst und sehen, was sie brauchen und sagen ihnen, dass sie zu einer bestimmten Zeit kommen sollen. 

Jeden Tag treffen wir Menschen und behandeln sie mit Würde und bieten ihnen an, was wir können. Einige Gesichter werden immer in unseren Herzen bleiben, wie das Gesicht einer älteren syrischen Dame, die voller Freude war, als sie einen schwarzen, warmen Mantel erhielt. In ihrer Freude teilte sie einige Kekse mit all den Menschen, die an der Tür warteten. Es war wirklich anrührend und alle haben gelächelt. In unserem Gebet bringen wir alle Menschen mit Mitgefühl zu Gott. Manchmal sehen wir in ihren Gesichtern eine tiefe Traurigkeit, Leid und Demut und mit der Sprachbarriere kann nur unser Lächeln und der Augenkontakt etwas Trost bringen.

Unsere jungen Freiwilligen sind sehr kreativ und wissen oft, wie sie etwas Schönes finden und den Menschen anbieten können, besonders den jungen Damen. Man muss sich wirklich über die verschiedenen Stile bewusst sein, muslimische Frauen und afrikanische Frauen tragen völlig unterschiedliche Kleidung. Was wir alle lieben, ist der persönliche Kontakt mit den Menschen und die Kinderaugen, die ein Spielzeug erwarten, und ihr Lächeln, wenn sie die von Sr. Viktoria gebastelten Puppen erhalten. Es ist ein Segen für uns, die Möglichkeit zu haben, mit den Menschen zu sein, besonders jetzt in der Zeit der Pandemie. Möge Gott alle segnen, die uns auf dem Weg helfen.

Sr. Ewa und Sr. Viktoria