"Unsere Heimat ist das Geheimnis der Dreifaltigkeit"

In fröhlicher Gemeinschaft trafen sich 20 Mitglieder der Missionarischen Heilig-Geist-Gemeinschaft (MHGG) im Dreifaltigkeitskloster in Laupheim und der Name des Klosters war Programm: Die Gruppe beschäftigte sich mit der „Dreifaltigen Melodie“.

Drei Mitglieder und Sr. Theresia Eberhard, die Leiterin der MHGG in Laupheim, berichten von dem Besinnungsnachmittag – dem ersten nach einer langen Pandemiepause.

„Die herzliche Begrüßung durch Sr. Theresia Eberhard und einer einladend gestalteten Mitte mit unserer schönen MHGG-Kerze zum 100-jährigen Jubiläum der MHGG, ließ ein freudiges Miteinander sofort aufkommen. Wie immer fanden wir wunderbare Texte vor, die uns in das Thema des Dreifaltigen Gottes führten. Mit einem Vortrag und vier Fotos – Bilder von Darstellungen der Dreifaltigkeit – versuchte Sr. Theresia, das große Geheimnis der Heiligsten Dreifaltigkeit zu entfalten. Mir wurde dabei immer mehr bewusst, welcher unsagbaren Größe wir uns da zu nähern versuchen.

Zum Beispiel:
Im Bild der drei Männer bei Abraham.
Im  Bild des innigen Tanzes der Liebe Gottes – im Lobpreis der Göttlichen Gemeinschaft.
Im Bild der barmherzigen Dreifaltigkeit – Gott der Zärtlichkeit und des Mitgefühls.
Und schließlich, das Mosaikbild in der Kapelle des Dreifaltigkeitsklosters.

Zwischendurch erklangen passende Lieder, wie ‚Meine Hoffnung und meine Freude‘..., sowie ein beschwingtes Loblied aus Brasilien ‚Ich sing dir mein Lied - in ihm klingt mein Leben‘. Natürlich durfte auch das Gemütliche nicht zu kurz kommen und so wurden wir durch Kaffee und feinen Kuchen aus der Klosterküche verwöhnt. Mit sehr tiefgehenden Gebeten und Texten klang für uns alle dieser kostbare Nachmittag aus. Allen ein herzliches Dankeschön, die diesen Nachmittag vorbereiteten, besonders Sr. Theresia, für dieses große Geschenk an unsere MHGG.“

Paula Thanner

 

„Es hat einfach gutgetan, sich wieder einmal in größerer Gemeinschaft zu treffen. Die Freude aneinander war groß, man spürte es beim Singen und Beten. Das Lied: ‚Meine Hoffnung und meine Freude‘ hat uns durch den ganzen Nachmittag begleitet und es singt auch noch Tage danach in mir. Der Impuls von Sr. Theresia ‚Nehmt Gottes Melodie in euch auf‘, der mit verschiedenen Bildern des dreifaltigen Gottes bereichert war, hat uns tiefer in dieses Geheimnis hineingeführt, so dass wir Gottes Liebesmelodie aufnehmen und uns dadurch berühren lassen konnten. Wieder neu und ganz lebendig geworden ist mir seitdem das Stoßgebet des heiligen Arnold Janssen: ‚Es lebe der Heilige, Dreieinige Gott in unseren Herzen und in den Herzen aller Menschen‘.“

Ingrid Schmid

 

„Das Thema, der Dreifaltige Gott, hat mich wieder herausgerissen aus einer gewissen Gewohnheitsstarre, hin zur lebendigen Dreifaltigkeit Gottes. So manche, altbekannte Gebete schließt man mit ‚Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist‘ ab. Dabei jedoch nicht an die höchst persönliche Dreifaltigkeit Gottes zu denken, geschweige noch an den unermesslichen Reichtum seiner Gnaden, welche Er uns ständig und auf vielerlei Weise uns schenken will. Daher heißt es für mich wieder in aller Zukunft: Bedenke immer, was und wie du betest, bleib‘ neugierig und halte in Sehnsucht Ausschau nach den Angeboten Gottes!“

Max Schmid

 

„In der Vorbereitung dieses Nachmittags spürte ich immer wieder, wie ich an die Grenzen kam. Schon die griechischen Kirchenväter sagen uns, dass wir das Geheimnis des dreifaltigen Gottes nicht begreifen und nicht beschreiben können. Gott ist jenseits all unserer Begriffe und Bilder. ER ist immer größer als alles, was gedacht werden kann.

Der Vater ganz im Sohn, der Sohn ganz im Vater, sie verbinden sich in der Liebe, im Heiligen Geist, sie sind ganz eins, ohne sich jedoch zu verlieren und im andern aufzugehen. Jeder bleibt sich selbst in Seinem eigenen Wesen und Handeln. In den Bildern, die uns an diesem Nachmittag begleiteten, erfuhren wir, Gott lässt sich nicht festlegen, sondern ER lässt Sein Geheimnis offen. Und so dürfen wir in Sehnsucht neugierig bleiben und Ausschau halten nach dem Gott, der jenseits aller Bilder ist.

Nehmt Gottes Melodie in euch auf: Ständig werde ich von IHM geschaffen, geborgen, beschützt. Ständig lässt er mich wachsen, führt er mich, verzeiht mir und sorgt sich um mich, trägt mich und wandelt mich. Er beschenkt mich mit Freundschaft, mit Beziehung, mit tiefer Innerlichkeit. Dieses, sein Liebeslied an mich ist oft leise und überraschend, so muss ich bisweilen still werden, alleine sein, um es zu hören. Auch wartet ER darauf, dass ich sein Liebeslied in der Welt weiter singe, mit IHM singe, um in Mitgefühl, Zärtlichkeit und Barmherzigkeit die Welt zu wandeln. Gott wartet auf die Melodie des Zusammenklangs, wo jeder liebevoll sich anpasst an den anderen neben ihm, damit in der zusammenklingenden Liebe, das Lied Christi in unserer Welt erklingt.

So dürfen wir mit Gott lebendig unterwegs sein. Mit IHM sind wir nie am Ende, mit Ihm sind wir immer am Anfang, denn seine Melodien sind immer wieder neu.  ER hält Sein Geheimnis offen. In Sehnsucht bleiben wir ein Leben lang Lernende und Suchende, von IHM Berührte. Lassen wir uns hineinnehmen in die allumfassende, ausströmende Liebesgemeinschaft des Dreifaltigen Gottes – an Seinem Tisch haben alle einen Platz.“

Sr. Theresia Eberhard SSpS