„Wir sind noch mehr gefordert“

Vom 30. September bis 02. Oktober fand in Frankfurt a.M. die zweite große Synodalversammlung statt. Sr. Bettina Rupp blickt auf die Tagung zurück. 

Verheißungsvoll wirkten die ausdrucksstarken Texte der vier Synodal-Foren auf mich – hoffnungsvoll bin ich deshalb zu dieser Synodalen Versammlung gegangen. Meine Hoffnung, dass unsere institutionelle Kirche wirklich für fundamentale Umkehr bereit ist, wurde auch nicht enttäuscht. Mit dem Evangelium als Fundament und mit dem Blick, dem Leben in all seinen vielfältigen Ausdrucksformen zu dienen, bestätigte die Versammlung viele wegweisende Veränderungen: Wegweisend war für mich die Beteiligung des Gottesvolkes in Entscheidungen, die strukturelle Verankerung von Möglichkeiten der Partizipation und die Umkehr der „Sexualmoral“ hin zur Schönheit des Geschöpfes und seiner Liebeskraft. 

Bei allem waren die unseren Glauben prägenden Gestaltelemente wie die Heilige Schrift, die Lehre der Kirche, die Tradition und der Glaubenssinn des Gottesvolkes, nicht nur der Grund dieser Veränderung, sondern sie wurden auch durch den Geist Gottes, der in seiner Zeit und Geschichte wirkt, weiterentwickelt. 

Diese Versammlung endete nicht ganz so hoffnungsstark wie sie durchlebt wurde. Einige ihre Mitglieder, vermutlich durch andere Termine, blieben nicht ganz bis zum Schluss. Aber gerade dieses Ende zeigte uns, wir alle sind gefordert, gebraucht von Anfang bis zum Ende. Dies versöhnte mich nicht sofort, aber einen Tag später motivierte es mich, mich noch mehr einzubringen und zu ringen, dass die Institution Kirche und ihre Botschaft wieder mehr zusammenkommen.

Sr. Bettina Rupp