Es hätte passender kaum sein können, dass sich am Gründonnerstag eine Gruppe von zwölf Personen in der Frankfurter Kommunität zusammengefunden hat, um gemeinsam das Leiden, Sterben und die Auferstehung Jesu nachzuvollziehen. Nach einem Kennenlernen und einer Einstimmung in der Kapelle, wo sich alle einander die Hände wuschen, kam die Gruppe an einer langen und festlich gedeckten Tafel zusammen. Wie die Jünger aßen sie gemeinsam und gingen anschließend in die Kirche St. Aposteln zur Messe und zur Ölbergwache.
Den Karfreitag verbrachte die Gruppe größtenteils schweigend. Am Vormittag halfen beim Kreuzweg Musik und poetische Texte, den Weg Jesu mitzugehen. Mit dem Leitgedanken „Im Spiegel seines Lebens“ schauten die jungen Erwachsenen zum Beispiel auf die Ehebrecherin, wo Jesus sich für sie eingesetzt hat, anstatt sie zu verurteilen. Er selbst aber wurde ungerecht verurteilt durch Pontius Pilatus. Nach der Karfreitagsliturgie tauschten sich die Teilnehmenden am Abend in einer Statio über den Tag aus, blickten zurück und tauchten mit der Grablegung Jesu in die Zeit der Grabesruhe ein. Wer mochte, konnte sich im Anschluss den Film „Von Menschen und Göttern“ anschauen und darüber sprechen, wie die Nachfolge Jesu im 20. Jahrhundert aussehen kann.
Der Karsamstag begann mit einer Gebetszeit und einer Zeit zur freien Verfügung. Am Nachmittag trafen sich alle in Kleingruppen: Die einen backten Osterlämmer, die anderen färbten Eier, wieder andere gestalteten die Kapelle und kümmerten sich um ein Osterbrot. Bevor die Gruppe zur feierlichen Osternacht in der Gemeinde St. Bonifatius aufbrach, gestaltete Jede*r eine eigene Osterkerze.
Nach dem festlichen Morgenlob am Ostersonntag ging die Gruppe zum Abschluss in die Ostermesse in St. Aposteln, wo es nach der Messe zu vielen österlich-freudigen Begegnungen bei Kaffee und dem Osterbrot kam. Mit dem Mittagessen und einer Abschlussrunde endete die intensive gemeinsame Zeit. Die Teilnehmenden blickten dankbar auf die vier Tage zurück: Zeit für sich, Zeit des Schweigens, Zeit in der Gruppe – ein Osterfest, an das die Zwölf gerne zurückdenken werden.
Steffi Mager und Sr. Christine Müller