Globaler Klimastreik am 19.03.21

Gemeinsam mit Kindern und Jugendlichen weltweit sind auch Kirchen und kirchliche Einrichtungen als „Churches for Future“ Teil des breiten Bündnisses, das die Forderungen nach echter Klimagerechtigkeit und sofortigem und konsequentem Handeln der Politik unterstützt. 

Mitglieder des Ökumenischen Netzwerks Klimagerechtigkeit haben „Churches for Future“ initiiert, mehr als 80 Landeskirchen, kirchliche Einrichtungen, Dienste und Werke haben diesen Aufruf bereits unterzeichnet. Auch die Steyler Missionsschwestern sind Teil dieses Netzwerkes. Dort heißt es: „Seit vielen Jahren setzen auch die Kirchen sich für Klimagerechtigkeit ein, aber wir bekennen, dass auch wir noch zu wenig tun und nicht konsequent genug sind in der Umsetzung unserer eigenen Forderungen. Wir beziehen daher den Ruf der jungen Menschen zur Umkehr auf uns und nehmen ihn ernst. Er erinnert uns an Kernaussagen des christlichen Glaubens zur Bewahrung der Schöpfung und zur Solidarität mit unseren Nächsten.“ 

Unter dem Motto: „Wir sind viele und können Veränderung – Kirchen und Klimagerechtigkeit“ haben die Unterzeichner:innen von „Churches for Future“ ein Video zur Mobilisierung produziert und laden gemeinsam mit den Christians For Future alle Christ:innen ein, selbstkritisch zu sein, sich für Klimagerechtigkeit einzusetzen und die Anliegen des Klimastreiks aktiv und laut zu unterstützen.

Bundesweit beteiligen sich Kirchengemeinden und kirchliche Initiativen am 19. März mit verschiedenen Aktionen wie Andachten, dem Läuten von Kirchenglocken und musikalischen Beiträgen. Mit diesen Aktionen richten die Unterzeichner:innen von „Churches for Future“ den Blick auch schon auf die kommende Bundestagswahl. Sie erwarten von Parteien und politischen Akteuren, Klimagerechtigkeit in den Fokus der Wahlprogramme, des Wahlkampfes und des Handels zu stellen und die Dringlichkeit zur Umkehr aufzuzeigen.

Sabine Minninger, Referentin für Klimapolitik bei „Brot für die Welt“: 
„Alle sind von der Klimakrise betroffen, doch leiden die Menschen des Globalen Südens, die am wenigsten zum Klimawandel beigetragen haben, überproportional stark unter Folgen wie Meeresspiegelanstieg und Stürme. Es ist Zeit zum Handeln! Es muss unser Ziel sein, Menschen nicht nur zu den Streiks zu mobilisieren, sondern sie langfristig für den Einsatz für eine klimagerechtere Welt zu gewinnen.“ 

Kathrin Schroeder, Referentin für Energiepolitik beim katholischen Werk für Entwicklungszusammenarbeit MISEREOR:
„Deutschland muss seine Anstrengungen beim Klimaschutz steigern, um einen fairen Anteil zur Begrenzung der globalen Erwärmung auf maximal 1,5°C zu leisten. Wir brauchen eine echte Umkehr hin zur treibhausgasneutralen Wirtschaft und erachten daher ein neues Klimaziel von minus 70 Prozent bis 2030 für angemessen, um deutlich vor 2050 treibhausgasneutral werden zu können.“ 

Christoph Furbach, Referent für Weltkirchliche Aufgaben im Bistum Speyer:
„Wir brauchen ein komplexes Umdenken und neue Leitbilder. So engagieren wir uns für ein „Gutes Leben. Für Alle!“. Damit verbunden sind Fragen wie: Was ist wirklich wichtig im Leben? Wie erreichen wir ein gutes Leben für alle Menschen und Mitgeschöpfe auf unserer einen Erde? Diese Fragen sind zentral für die Kirchen heute. Dazu gehört auch der Aufruf zum Umdenken und Umkehren an alle im globalen Norden, die noch auf Kosten der Menschen im globalen Süden, von zukünftigen Generationen und unserer Natur leben. Dieser Ruf zur Umkehr gilt auch uns selbst in den Kirchen. Wir wollen aufzeigen, dass ein Leben innerhalb der planetarischen Grenzen reich, sinnstiftend und erfüllend sein kann.“ 

Hintergrund

In dem 2018 gegründeten Ökumenischen Netzwerk Klimagerechtigkeit haben sich inzwischen rund 80 kirchliche Organisationen und Initiativen, katholische Bistümer, evangelische (Landes)Kirchen, sowie Entwicklungsorganisationen zusammengeschlossen. Auf der Webseite https://www.kirchen-fuer-klimagerechtigkeit.de/churches-for-future/aktuelles finden Sie geplante kirchliche Aktivitäten für den Globalen Klimastreik und weiterführende Informationen zum Netzwerk. 

Gebet zum Klimastreik

Schöpfergott,
Du hast deinen Regenbogen in die Wolken gestellt
als Zeichen, dass das Leben auf diesem wunderschönen blauen Planeten Bestand haben wird;
als Zeichen, dass Du dich mit uns verbindest
und mit unseren Nachkommen und allen Mitgeschöpfen.
Durch unsere Übernutzung werden die Lebensgrundlagen knapp und unfruchtbar,
das Land, das Wasser, die Luft.
Gib uns einen klaren Verstand, dass wir die Folgen unseres Tuns sehen,
dass wir Vorsorge tragen für die Zukunft
und keine Lebenschancen verbauen.
Erinnere uns, dass wir die Erde nur von Dir geliehen haben
und sie unseren Kindern weitergeben werden,
damit auch sie
ein Leben in Fülle der Schöpfungsgemeinschaft leben können.
Darum bitten wir dich durch Jesus Christus,
durch dessen Kreuz du uns
und die Welt mit dir versöhnst.

Amen.