Ablenkung für Jugendliche im Kriegsalltag

Die Gedanken der Schwestern in der Ukraine kreisen jeden Tag um den Krieg, dennoch versuchen sie, den Kindern und Jugendlichen vor Ort ein wenig Freude zu schenken. Sr. Maria Marta Przywara beschreibt die enormen Gegensätze, mit denen sie und ihre Mitschwestern täglich konfrontiert sind.

Sr. Maria Marta Przywara, Leiterin der Region Ukraine, bei der Ferienfreizeit mit Jugendlichen.

Jeden Tag greifen die Russen ukrainische Städte mit Raketen und Drohnen an. Jeden Tag werden Menschen getötet. Jeden Tag erfahren wir, dass es keinen sicheren Ort in der Ukraine gibt. Wir Schwestern setzen unsere Mission fort und bleiben bei den Menschen in der Ukraine, die so sehr unter dem Krieg leiden. Wir haben gelernt, von Tag zu Tag zu leben. Jeden Morgen danken wir dem Herrn für das Aufwachen. Abends, wenn wir ins Bett gehen, bitten wir um Vergebung für unsere Sünden, denn wir wissen nicht, ob wir den nächsten Morgen erleben werden.

Es ist schwierig für uns, dass wir unseren Kindergarten in Boryspil nicht öffnen können. Es gibt keinen sicheren Ort, an dem sich die Kinder verstecken könnten, wenn es einen Luftalarm gibt. Und das passiert manchmal mehrmals am Tag. Daher muss der Kindergarten geschlossen bleiben. Immerhin können die Sommerlager in Kiew, Boryspil, Chmelnyzkyj und Verbovetc stattfinden, die wir zusammen mit anderen Betreuer*innen organisieren und leiten. In dieser Kriegssituation ist es für die Kinder und Jugendlichen wichtig, für einige Zeit aus der Stadt herauszugehen, um sich zu erholen, die Natur und die Gesellschaft von Freundinnen und Freunden zu genießen.

Im August werden außerdem drei unserer Schwestern bei achttägigen Bibel-Exerzitien für die Erwachsenen mithelfen. Und dann ist der Sommer auch für uns Schwestern die Zeit für Erholung, Urlaub und Exerzitien. Da wir in ständiger Anspannung und Gefahr leben, müssen wir unsere körperliche und geistige Kraft zurückgewinnen, um gesund zu bleiben, damit wir den Menschen, die uns dringend brauchen, zur Seite stehen zu können.

An dieser Stelle möchte ich sagen, wie dankbar wir für die Spenden und ihr Gebet sind. Wir spüren die Verbundenheit und erfahren viel Unterstützung seit Beginn des Krieges. Möge Gott Sie mit Freude und Frieden segnen.

Sr. Maria Marta Przywara

Bitte schließen Sie die Menschen in der Ukraine weiterhin in Ihr Gebet ein und beten Sie mit uns um Frieden und Versöhnung.

 

Auch Sr. Mariya Nemchenko hilft bei den Ferienlagern für die Kinder und Jugendlichen