Eine-Welt-Report
Angola ist kein begehrtes Reiseziel für Touristen. Es besitzt traumhafte Sandstrände, gewaltige Wasserfälle, schwarze Berge, große Nationalparks und kostbare Bodenschätze, aber eine marode Infrastruktur, eine mangelhafte medizinische Versorgung und eine hohe Korruptionsrate.
Angola ist eine Republik im zentralen Süden Afrikas, mehr als dreimal so groß wie Deutschland. Es liegt zwischen der Republik Kongo, Sambia und Namibia und ist eine ehemalige portugiesische Kolonie. Es hat große Erölvorkommen, Diamanten und Eisenerze. 1975, ummittelbar vor der Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Portugal, begann ein Bürgerkrieg. Er nahm zeitweise den Charakter eines Stellvertreterkrieges zwischem dem Ostblock (einschließlich Kuba) und den Westmächten (einschließlich des Apartheidregimes in Südafrika) an. Nach dem Ende des Kalten Krieges dauerte er mehr als ein weiteres Jahrzent an als innerangolanischer Konflikt um die politische Macht und den Zugriff auf die reichen wirtschaftlichen Ressourcen des Landes. Erst im Februar 2002 leitete die Tötung des Rebellenführers Jonas Savimbi das Ende des Bürgerkriegs in Angola ein. Der seit 1975 andauernde militärische Konflikt forderte bis zu einer halben Million Tote. In den 1970er- und 1980er-Jahren trug er Züge eines internationalen Stellevertrerterkrieges. An vielen Stellen liegen bis heute Landminen verborgen.
Angola war einst die Kornkammer Afrikas. Der Bürgerkrieg hat die Landwirtschaft vielerorts zum Erliegen gebracht. Nun will die Regierung den Ackerbau fördern und unabhängiger vom Erdöl werden. Der Zugang zu Trinkwasser und Bildung ist unzureichend, die Ernte verfault oft, weil zu wenig in die Infrastruktur investiert wurde.
Angolas Hauptstadt Luanda gilt als Stadt der Gegensätze. Großer Reichtum und bittere Armut trennen nur wenige Straßenzüge. Schon vor der Coronakrise lebten zehn Prozent der Bürger in Armut. Die Hotels und Restaurants aber zählen zu den teuersten der Welt. ...
© Sr. Gabriele Hölzer SSpS aus Geist und Auftrag 1/23 Seite 24
Veröffentlicht: 09.02.2023 / Angela Küppers