In Beziehung: der dreifaltige GOTT

Die Steyler Ordensfamilie feiert den Dreifaltigkeitssonntag als Hauptfest. Das Zentrum des christlichen Glaubens steht somit auch im Zentrum unserer Ordensspiritualität: der eine GOTT als Gemeinschaft von Vater, Sohn und Geist. GOTT, uns unendlich nahe und doch das unfassbare Geheimnis, der ganz Andere, der alles übersteigt.

Dieser Wahlspruch unseres Ordensgründers drückt seine tiefste Überzeugung und Sehnsucht aus: Er glaubt, dass GOTT in uns gegenwärtig ist und er hofft, dass alle Menschen sich GOTT gegenüber öffnen.

Jeder Mensch ist also eingeladen, GOTT im eigenen Leben Raum zu geben, das Beziehungsangebot GOTTES anzunehmen, an der göttlichen Liebesgemeinschaft teilzunehmen.
Wer sich von GOTT berühren lässt, kann Seine Gegenwart auch im anderen, ja in allen Menschen erkennen. Und er wird so leben, dass auch seine Mitmenschen mit ihrem innersten Geheimnis in Kontakt kommen.

Was der Wahlspruch ausdrückt, ist Grundlage für die Mission unserer Ordensgemeinschaft. Sie ist geprägt von Ehrfurcht im Sinne von Respekt und Achtung vor GOTT und dem Menschen.

Grund der Gemeinschaft

GOTT, der Beziehung und sich verschenkende Liebe ist, ermöglicht und trägt unsere menschliche Gemeinschaft. Im Alltag wird konkret, wie GOTT die einzelne Schwester und die Gemeinschaft prägen kann: ob der und dem anderen Raum gegeben wird, wie Bereitschaft zum Geben und Empfangen gelebt wird, wie Zuwendung erfahrbar wird. Das Gemeinschaftsleben mit gemeinsamen Gebets- und Mahlzeiten und auch mit gemeinsamer freier Zeit ist für uns deshalb nichts Beiläufiges, sondern Ausdruck gelebter Spiritualität. Unsere Gemeinschaft offen zu gestalten, andere Menschen einzuladen und auch Gastfreundschaft zu leben, ist uns ein wichtiges Anliegen.

Die Suche nach immer tieferer Gemeinschaft kommt besonders in den Richtlinien des Generalkapitels von 2014 zum Ausdruck. Auch die offizielle Grundlage unserer Ordensgemeinschaft, die Konstitutionen, drücken durch ihre konsequent trinitarische Anlage unseren Glauben aus:

„In diese Kongregation hat uns Christus berufen, damit wir in der Kraft des Heiligen Geistes ihm folgen, den Vater preisen und den Menschen die Fülle des Lebens bringen.“ (Prolog)

Grund der Mission

Der dreifaltige GOTT, der das Heil seiner Schöpfung will, ist der Ursprung von Mission (=Sendung). Wie der Vater den Sohn sandte, so sandte Jesus Männer und Frauen, so wissen auch wir uns in der Kraft des Geistes gesandt. Und wie der dreieine GOTT in sich Beziehung ist, wechselseitiges Geben und Empfangen, so verstehen wir auch die Beziehungen im missionarischen Engagement als Wechselspiel von Geben und Empfangen. Als Missionsschwestern sind nicht nur wir diejenigen, die in der Begegnung mit Mitmenschen etwas von GOTT Liebe weiterschenken. Vielmehr empfangen wir auf vielleicht ganz unerwartete Weise etwas, das uns den Menschen und GOTT selbst näher bringt. Der Glaube an den unbegreiflichen dreieinen GOTT will uns zudem davor bewahren, GOTT oder Menschen nach unseren Vorstellungen festzuschreiben. GOTTES Weite und Kreativität, die sich in seiner gesamten Schöpfung ausdrückt, kann uns so immer neu überraschen.