Gewandeltes Missionsverständnis

Mission ist heute genauso wesentlich für den christlichen Glauben wie früher. Doch haben sich die theologischen Voraussetzungen gewandelt hin zu mehr Weite und zu mehr Vertrauen, dass GOTT viele Wege kennt, auf denen er Menschen Sein Heil schenkt.

Verständnis vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil

Unser Ordensgründer Arnold Janssen und die Mitgründerinnen Helena Stollenwerk und Hendrina Stenmanns teilten in ihrer Leidenschaft für Mission eine Perspektive:

Sie wollten das Evangelium in Ländern verkünden, in denen der christliche Glaube noch nicht beheimatet ist. Ihr Blick richtete sich ganz klar auf Mission in Überseegebieten, wohin auch bald die ersten Schwestern ausgesandt wurden. Sie machten den Menschen dort die Liebe GOTTES z.B. durch caritative Tätigkeiten oder Schulunterricht ganz konkret erfahrbar.

Zugleich bewegte sie die Sorge, dass die Menschen, die ihnen so wichtig waren, dass sie für sie ihre Heimat verlassen hatten, ungetauft sterben könnten. Denn dann konnten diese nach der damals vorherrschenden theologischen Überzeugung nicht in den Himmel kommen. Als wichtigstes Werk der Liebe galt deshalb „Seelen zu retten“, indem Menschen zur Taufe geführt wurden.

 

Der Wandel

Mit der Zeit wurde jedoch zunehmend fraglich, wie GOTT es zulassen könnte, dass Menschen sterben, ohne je mit dem Evangelium in Berührung gekommen zu sein. Es wäre unvereinbar mit dem Gedanken, dass GOTT jeden Menschen gewollt hat und liebt. So wuchs die Überzeugung, dass GOTT in seiner Liebe die Wege dieser Menschen kennt und sie auch ohne Taufe das Heil bekommen können.

Im Zweiten Vatikanischen Konzil wurde dieser Gedanke auch lehramtlich bestätigt (LG 16), was viel Druck aus der Mission der Kirche herausnahm.

Heute

Unsere Mission heute geschieht im Vertrauen, dass der liebende GOTT seine Wege kennt, auf denen er Menschen rettet. Dieses Vertrauen ermöglicht bei allem Engagement Gelassenheit, es erkennt die Größe GOTTES an und lässt uns Mitarbeiterinnen in seiner Mission, eben Dienerinnen des Heiligen Geistes sein. Damit gehört Mission noch immer zum Wesen des christlichen Glaubens, aber die Frage des endgültigen Heils von Menschen hängt nicht mehr am (fehlenden) Engagement von Missionarinnen oder Missionaren, sondern liegt bei GOTT, der allein ewiges Leben schenken kann.

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