„Durch unsere Gäste werden wir beschenkt“

Im Herz-Jesu-Kloster in Steyl gehen übers ganze Jahr viele Menschen ein und aus. Sr. Antonia Schmid schreibt in einem Impuls über die Gastfreundschaft.

„Erhaltet Euch die Gastfreundschaft!“ - mit diesen Worten verabschiedete sich Jürgen Strebel (Mitglied der MHGG und der Lebensgemeinschaft mit uns Steyler Missionsschwestern) bei seinen vergangenen Besuchen im Mutterhaus. Martin Buber bringt es mit einem Satz auf den Punkt: „Alles wirkliche Leben ist Begegnung.“ Unser Leben als Steyler Missionsschwestern in der Begegnung mit dem Gast bzw. den Gästen zu teilen, kommt leicht über die Lippen. Gastfreundschaft zu gewähren, ist Gabe und Aufgabe, ein Geben und Empfangen.

Menschen kommen und finden aus ganz unterschiedlichen Gründen in unser Haus. Privatbesuch, Teilnehmer*innen einer eingebuchten Gruppe und unserer ausgeschriebenen Veranstaltungen, Kapellenbesuch oder Überraschungsbesuch uns fremder Personen, Mitbrüder und Mitschwestern von allen Kontinenten.

Der gesamte Lebensstil Jesu war einladend und den Menschen zugewandt. Er hatte keine Angst davor, selbst ein Gast zu sein und sich damit anderen zuzumuten, oder Menschen als seine Gäste, oft unter freiem Himmel, zu empfangen. Die Motivation und Kraft, gastfreundlich zu sein, kommt aus einem Herzen, das von Interesse am Anderen und der Liebe Gottes bewegt ist.

Immer und immer wieder erfahren wir, dass wir die Beschenkten durch unsere Gäste sind! Ob uns das immer so bewusst ist? Auch wenn GASTFREUNDSCHAFT keine neue Idee ist und wir das schon immer praktizieren, ist GASTFREUNDSCHAFT ein Auftrag für uns, den wir stets erweitern und entwickeln können.

Sr. Antonia Schmid