Steyler Missionsschwester im Fernsehgottesdienst

Sr. Angelina Gerharz, die seit 1968 in Ghana lebt und arbeitet, hat Ende Oktober im ZDF-Gottesdienst von ihren Erfahrungen in Agbobloshie – eine der größten Elektroschrotthalde der Welt, die sich in Ghanas Hauptstadt Accra befindet, berichtet.

Am Ende freuten sich Schwester Angelina Gerharz und Dirk Bingener, Pfarrer und Missio-Präsident, über 120 alte Handys, die bei der Kollekte zusammenkamen.

Die Kirchenglocken der Kirche Sankt Katharina auf Kohlscheids Markt  in Herzogenrath-Kohlscheid (bei Aachen) läuteten einen besonderen Gottesdienst ein. Das ZDF war mit mehreren Übertragungswagen vor Ort, um aus der Gemeinde den Sonntagsgottesdienst zu übertragen. Der Gottesdienst wurde gestaltet von missio, dem kirchlichen Hilfswerk. Als besonderer Gast war Sr. Angelina Gerharz vor Ort, die als langjährige Projektpartnerin eines ihrer Herzensprojekte vorstellte.

Sr. Angelina und ihre Mitschwestern leben in einem Kloster in Agbogbloshie, unweit einer der größten Elektroschrotthalde Ghanas. „Kinder arbeiten auf den Halden. Sie können nicht zur Schule gehen und müssen Elektroschrott sammeln und verkaufen, um sich Essen kaufen zu können“, erzählte die Missionsschwester im Gottesdienst. Die Fernsehzuschauenden sahen dazu einen Film, in dem Sr. Angelina mit Kindern vor der Halde zu sehen ist.

Sr. Angelina appellierte an die Menschen in der Kirche und vor den Fernsehern: „Afrika darf nicht die Müllhalde der Welt sein. Der ganze Schrott muss in den Herkunftsländern recycelt werden.“ Daher engagiert sich Sr. Angelina schon seit vielen Jahren bei missio für das Handy-Recycel-Projekt, bei dem seit dem Start der Aktion 2016 bereits über 470.000 Handys zum Recyceln gesammelt worden sind. Das Geld aus den aufbereiteten Handys fließt als Spende nach Ghana, z.B. in eine Kindertagesstätte, von der die Ordensfrau berichtete: „Aus den Spenden bauen wir eine Kindertagesstätte für 150 Kinder, in der die Kleinen eine warme Mahlzeit bekommen und eine Anlaufstelle haben.“

Im Gottesdienst gab es zum ersten Mal eine Handy-Kollekte, die auch zur frohen Botschaft passte, die Sr. Angelina am Ende der Predigt verkündete: „Jeder kann die Welt ein Stückchen besser machen!“ Auf diese Worte gab es spontanen Beifall in der Kirche.

Nach dem Gottesdienst folgten viele Menschen der Einladung ins Jugendheim, um dort mit  Sr. Angelina über ihre Arbeit ins Gespräch zu kommen. Auch Mitarbeitende von missio sprachen mit den Besucher*innen über die Projekte.

Text: Sr. Martina Kohler, Steffi Mager und missio

Fotos: Christian Schnaubelt/missio

Hier gibt es den Gottesdienst zum Nachschauen in der Mediathek

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