Großes Dank- und Abschiedsfest im Heilig-Geist-Kloster

Er war lange und sorgfältig geplant, dieser besondere Tag, der 21. Januar 2024. An diesem Sonntag fand die offizielle Verabschiedungsfeier von und für die Menschen in Wickede-Wimbern statt. Die zahlreichen geladenen Gäste und alle, die mit den Schwestern verbunden sind, kamen ins Heilig-Geist-Kloster.

Für die Schwestern heißt es Abschiednehmen von Wimbern: In ihren neuen Kommunitäten in Laupheim, vertreten durch Sr. Anna-Maria Kofler (links), und in Steyl, vertreten durch Sr. Ilse Beckmann (rechts), werden die Schilder sie an ihre Heimat erinnern.

Provinzleiterin Sr. Maria Theresia Hörnemann und einige andere Mitschwestern unserer Ordensprovinz fanden sich schon Tage zuvor ein, um diese Momente des Dankes, der Würdigung und des Schmerzes mit uns zu teilen. Andere Mitschwestern fanden sich direkt am Tag selbst dafür ein. Um 10 Uhr feierten wir den festlich gestalteten Gottesdienst in der gut gefüllten Kapelle. Unser Mitbruder, Pater Dr. Peter Claver Narh SVD aus St. Augustin (Provinzial der Steyler Missionare in Deutschland) war der Hauptzelebrant. Mit ihm konzelebrierten Mitbruder P. Matthias Platzer SVD (Hausgeistlicher), Pastor Thomas Metten aus Wickede und Pastor Ignatius Möncks aus Schwitten.

Nach dem Eröffnungsritus begrüßte Kommunitätsleiterin Sr. Maria Elisabeth Hemkemeier alle Anwesenden mit persönlichen Willkommensworten. Musikalisch begleiteten unsere Postulantinnen und Mitschwestern diese Feier und einige Mitglieder der Schützenbruderschaft aus Wimbern standen während des ganzen Gottesdienstes Spalier.

In seiner Predigt deutete P. Peter darauf hin, was in „diesen Mauern“ gelebt und gewirkt wurde. Er sagte, dass die Veränderung des Weggehens nicht einfach sei! Jedoch betonte er, dass wir uns voll Vertrauen auf die Wege Gottes einlassen dürfen, so wie Abraham in der Lesung aus dem Buch Genesis 12, 1-4. Als Ermutigung und Trost zitierte P. Peter von Dr. Seuss „Don`t cry because it`s over. Smile because it happened.“ Und übersetzte es in Deutsch: „Weine nicht, weil es vorüber ist, sondern lächle, weil es schön war!“

Zur Gabenbereitung brachten Sr. Ilse Beckmann (Kommunitätsleiterin Steyl) und Sr. Anna-Maria Kofler (Kommunitätsleiterin Laupheim) brennende Kerzen zum Altar. Diese Kerzen galten als Symbol für das göttliche Licht, welches 1951 in Wimbern von den Schwestern entfacht werden durfte und bis dato segensreich wirkt. Dieses Licht wird uns nach Steyl und Laupheim begleiten. Brot und Wein wurden von Sr. Maria Theresia und von Sr. Maria Elisabeth zum Altar getragen. Diese Gaben standen dafür, dass wir Schwestern tatkräftig am Heils- und Sendungsauftrag Jesu hier mitwirken durften.  

Nach dem Gottesdienst schlossen sich Gruß- und Abschiedsworte von Pastor Thomas Metten, Provinzleiterin Sr. Maria Theresia Hörnemann, Bürgermeister Martin Michalzik aus Wickede,  Ortsvorsteher Edmund Schmidt aus Wimbern, Pfarrer Dr. Christian Klein, evangelische Kirchengemeinde Wickede, Sr. Lioba Dellian OSB, Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft der Orden der Diözese Paderborn, Verena Hahn, Vorstand der kfd Wickede, Pastor Ignatius Möncks und Mechthild Klinkenbusch, Mitglied der MHGG, an. Tief berührend und treffend gaben alle Zeugnis davon, wie die Schwestern von Anfang an frohe Botschafterinnen, ja Influencerinnen des christlichen Glaubens mit Strahlkraft und Wirkung waren und sind. Genauso tief berührend bekundeten alle den Schmerz und die bleibende Lücke, wenn wir Schwestern weg sein werden. Diese Worte drangen tief in unsere Seelen und so manche Träne ist geflossen.

Als Ausdruck der tief gewachsenen Beziehungen und des guten Miteinanders durfte Sr. Maria Elisabeth Blumen und andere Geschenke entgegennehmen. Ortsvorsteher Edmund Schmidt hatte vorgesorgt, dass wir unser geliebtes Wimbern nicht vergessen werden. Er überreichte zwei Ortsschilder (siehe großes Foto oben), die mittlerweile schon an den neuen Lebensorten der Schwestern (Steyl und Laupheim) angekommen sind. Mit Sicherheit werden uns diese Schilder an unzählige schöne Erlebnisse erinnern und die Gewissheit hervorrufen: Wimbern, mein Dorf!

Nach den vielen Worten tiefer Verbundenheit waren alle Anwesenden zum Buffet eingeladen! Das „Landhausbuffet Kinkel“ aus Ense-Waldringen kreierte ein exzellentes Buffet, das von vielen Gästen und uns selbst gepriesen wurde. Ein besonderes und herzliches Dankeschön gilt unseren Mitarbeitenden, die alles im Griff hatten: von der Organisation des Tages im Haus bis zum Einweisen der Autos ums Haus herum. Somit waren wir Schwestern frei und konnten uns ganz den Begegnungen, Umarmungen, Gesprächen, dem geselligen Miteinander und dem frohen Wiedersehen widmen. All das trug zu diesem erfüllten und fantastischen Tag bei!

Nach dem ersten Rundgang am oberleckeren salzig-süßen Buffet lenkte sich die Aufmerksamkeit auf die „unglaubliche Geschichte der SSpS im Heilig-Geist-Kloster von 1954 bis 2019“. Ein Zusammenschnitt des ehemaligen Hausmeisters Peter Martens löste bei vielen Anwesenden große Bewunderung aus. Dieser Film lief durchgehend und fand großen Anklang, so groß, dass so manche Person zweimal hinschaute! Ebenso bot sich die Möglichkeit von kleinen Hausführung an. Die Gäste konnten einen kleinen Einblick in unsere Wohn- und Lebensräume haben und waren sichtlich davon erheitert, dass wir es uns auch gemütlich machen können in so manchem elektrischen Sessel!

Bei der Verabschiedung am Ausgang bekamen alle Gäste den immerwährenden Kalender „Dank sei gesagt“, den sie gerne als Geschenk mitnahmen. Dieser Kalender ist unser persönliches und besonderes Geschenk für alle, die uns verbunden sind. Der Kalender zeigt sorgfältig ausgewählte Fotos des wunderschönen und besonderen Ortes, seinen herzlichen Bewohnerinnen, Bibelzitate und Texte. Vom ersten bis zum letzten Kalenderblatt trägt er unsere Züge und sind sein Markenzeichen!

Wir Schwestern bedanken uns bei allen, die diesen besonderen Sonntag mit uns gefeiert haben und mit uns verbunden waren. Sie alle haben uns bis in die Seele hinein gutgetan! Vielen Dank!
Dieser 21. Januar 2024 wird uns allen in guter, wertvoller Erinnerung bleiben. Ein Tag voller Eindrücke, Emotionen und Begegnungen, die ich kaum in Worte fassen kann und dennoch fand ich beinahe kein Ende für diesen kleinen Einblick dieses unbeschreiblichen Tages!!!

Text und Fotos: Sr. Antonia Schmid

Das Empfangskomitee
P. Peter Claver Narh SVD eröffnete den Gottesdienst
Musikalische Gestaltung durch die Postulantinnen Anne-Sophie und Katharina und Sr. Christine Müller (v.l.)
Die Zelebranten: Pastor Moenks, P. Platzer SVD, P. Narh SVD und Pastor Metten
Provinzleiterin Sr. Maria Theresia Hörnemann und Kommunitätsleiterin Sr. Maria Elisabeth Hemkemeier (v.l.)
Bürgermeister Martin Michalzik aus Wickede
Ortsvorsteher Edmund Schmidt aus Wimbern
Edmund Schmidt überreicht die Wimbern-Schilder an Sr. Maria Elisabeth
Vertreterinnen der kfd Wickede überreichen Blumengrüße
Pfarrer Dr. Christian Klein von der evangelischen Kirchengemeinde Wickede
Indische Schwestern aus dem Bistum Paderborn, Sr. Lioba Dellian OSB und Mechthild Klinkenbusch von der MHGG
Ökumenisches Treffen am Buffet
Es folgen Eindrücke vom Buffet
Mitschwestern und Gäste in heiterer Runde
P. Manfred Krause SVD, Sr. Maria Theresia Hörnemann und P. Peter Claver Narh SVD (v.l.)
Sr. Christa Maria umrahmt von Bekannten
Sr. Hildegard Maria, Postulantin Anne-Sophie und Sr. Mariana (v.l.)
Sr. Theresia Maria umrahmt durch das Ehepaar Haupt
Sr. Lucia Regina umgeben von Freunden
Sr. Christa Lucia, Sr. Theresia Celine, Sr. Maria José und Sr. Jessy (v.l.)
Mitglieder der Schützenbruderschaft Wimbern
Das Abschiedsgeschenk: ein immerwährender Kalender
Thomas Fabri überreicht Sr. Maria Elisabeth ein Foto der Straßennamen von Wimbern und ein Wimberner Tröpfchen
Sr. Regina Agnes, Sr. Lucia Regina, Mechthild Klinkenbusch und Sr. Ilse (v.l.)
Sr. Theresia Celine und Sr. Christa Maria freuten sich über den Besuch ihres Freundes Horst Brieden