Neue Aufbrüche in Deutschland und Europa

Das neunte Provinzkapitel der Steyler Missionsschwestern ging nach fünf Tagen am 25. November zu Ende. Die Kapitularinnen und die eingeladenen Gäste erlebten intensive und produktive Arbeitstage unter dem Leitmotiv „Gerufen und Gesandt“. Dabei stand die Frage im Raum: Wie geht die deutsche Provinz in die Zukunft?

Nach einem gemeinsamen Eröffnungsgottesdienst mit der Hausgemeinschaft in der Kirche des Heilig-Geist-Klosters in Wimbern, wurde das Provinzkapitel durch die Provinzleiterin Sr. Anna-Maria Kofler offiziell begonnen. Mit einer Rundreise durch die Kommunitäten startete die Arbeitsphase. Es ergab sich ein buntes Bild der Provinz mit den drei Großkommunitäten (Steyl, Laupheim, Wimbern) und den Kleinkommunitäten

Neue Aufbrüche
Im Aufbruch ist das Team in:spirit: Sr. Christine Müller stellte das neue Magazin, das Jahresprogramm und die Baumaßnahmen für das neue Jugendpastoralzentrum, das derzeit im Mutterhaus in Steyl entsteht, vor. Für das „in:spirit Begegnungshaus“ hat sich das Team ein Farbkonzept überlegt, das zum grenzüberschreitenden Denken anregen soll. Ebenso werden theologische und entwicklungspolitische Impulse damit verbunden sein. Es wird in Zukunft Schlafräume mit einer grünen Wand geben, die nach Wäldern benannt sind, z.B. Amazonas Regenwald. Andere Zimmer haben eine blaue Wand, die an Berge erinnern soll, wie z.B. die Anden, Alpen, Himalaya.

Sr. Maria Josè Rebelo, die Leiterin der Provinz Spanien-Portugal und Eurokoordinatorin, und Sr. Bettina Rupp gaben Einblicke in die aktuelle Entwicklung des europäischen Programms MBB (Mission Beyond Borders). Derzeit sind drei junge Frauen im Einsatz. Dass die Zusammenarbeit der Steyler Missionsschwestern in Europa wächst, wurde auch durch die Berichte über das englischsprachige Noviziat und die Einrichtung des Eurobüros und des Euroarchivs in Steyl deutlich. 

Dr. Bianca Preuß von der Lebensgemeinschaft erzählte wie groß ihre Freude ist, am missionarischen Auftrag der Steyler Missionsschwestern mitwirken zu können und auch davon wie groß die Herausforderung ist, im Alltag als spirituelle Gemeinschaft zu leben. Zum Beispiel gilt es die räumliche Distanz zu gestalten.

Entwicklungen
Im Juni 2020 feiert die MHGG (Missionarische Heilig Geist Gemeinschaft) ihr 100-jähriges Bestehen. Im Bericht wurde deutlich, dass die Zahlen geringer werden, was die Situation in der deutschen Kirche und Kongregation wiederspiegelt. Bemerkenswert jedoch dabei ist, wie aktiv die MHGG und mit welchen kreativen und engagierten Leuten sie unterwegs ist. 

P. Martin Üffing SVD, der Provinzial der deutschen Provinz der Steyler Missionare, erzählte von den Entwicklungen und Plänen der Mitbrüder in Deutschland. Steffi Mager, die Kommunikationskoordinatorin, stellte die durchschnittliche Besucherin der Homepage und der Facebookseite vor und zeigte die Entwicklung der Klickzahlen der vergangenen Jahre.

Studientage
Neben den Berichten der unterschiedlichen Koordinatorinnen und Gäste war es der Provinzleitung wichtig, Zeit und Raum für aktuelle Studien der jüngeren Schwestern einzuräumen. Den Auftakt zu den „Studientagen“ machte Sr. Maria Müller mit dem Thema „Überall weht Gottes Geist - Die Ordensspiritualität der Steyler Missionsschwestern als Konkretion einer Theologie der Säkularität“.

Sr. Christine Müller stellte ihre Magisterarbeit zum Thema „Ein hoffnungsvoller Fall?! Zur Spiritualität diakonischen Ordenslebens“. Die Impulse hatten die Schwerpunkte Ordensleben heute – Diakonische Spiritualität – Spiritualität der Stellvertretung.

„Klimagerechtigkeit – Erneuerbare Energie und Mobilität“, zu diesem Thema schreibt und forscht Sr. Ida Haurand. „Aus entwicklungspolitischer Sicht muss sich gerechte Klimapolitik u.a. nach dem Verursacherprinzip richten; alle klimapolitischen Maßnahmen müssen immer dazu beitragen, dass Armut und Benachteiligung gelindert – oder wenigstens nicht weiter verschärft werden“, schloss Sr. Ida ihren Vortrag.

Steffi Mager