Neue Herausforderungen in Athen

Seit 2017 gibt es eine kleine Kommunität in Athen, die sich gemeinsam mit dem Jesuiten Flüchtlingsdienst (JRS) für die Flüchtlinge einsetzt. Sr. Carmen Elisa Bandeo und Sr. Maria Theresia Hörnemann haben als Kontaktpersonen des Eurorates ihre Mitschwestern besucht.

Die Athener Community in Movement besteht zurzeit aus Sr. Elvira Telik, Sr. Milagros Sandoval und Sr. Preethi Silva (v.l.)

Getreu ihrem Namen „Community in Movement“ finden sich in Athen immer wieder neue Gemeinschaften zusammen. Seit Anfang Januar ist die Gemeinschaft nun wieder zu dritt: Sr. Milagros Sandoval von der Provinz Philippinen Süd, Sr. Preethi Silva von der Provinz Indien Nordosten und Sr. Elvira Telik von der Provinz Niederlande.

Um die Schwestern bei ihrem „Neustart“ gut zu unterstützen und zu begleiten, besuchten Sr. Carmen Elisa Bandeo und Sr. Maria Theresia Hörnemann als Kontaktpersonen des Eurorates die Athenerinnen Ende Januar. „Unser Ziel war es, die Schwestern und ihre Situation vor Ort kennenzulernen, die Visionen und Ziele der Mission der ‚Community in Movement‘ miteinander zu reflektieren, die Rollen in der Kommunität zu klären und Freuden und Sorgen miteinander zu besprechen“, sagt Sr. Maria Theresia Hörnemann, die Leiterin der deutschen Provinz. Für sie war es der erste Besuch in Griechenland. Sr. Carmen war selbst einige Jahre Mitglied der Kommunität in Athen.

Die Gespräche mit dem Rektor der Jesuitenkommunität und der Direktorin vom JRS als auch Kontakte mit den anderen Volunteers waren hilfreich, die Herausforderungen der heutigen Situation besser zu verstehen. Es wurde deutlich, dass sich die Situation in Griechenland seit der Gründung der Kommunität sehr verändert hat und immer wieder Anpassungen an die neue Situation verlangt. „Die Zahl der ankommenden Flüchtlinge ist stark zurückgegangen, während die Zahl der Kinder, die nachmittags ins Arrupe-Zentrum kommen, nach Aufhebung der Corona-Regulierungen wieder auf mehr als 170 angestiegen ist“, erklärt Sr. Maria Theresia. Die Ausbildung und Begleitung der Kinder aus über 20 Nationalitäten sind Schwerpunkte der Arbeit in diesem Projekt. Die Kinder kommen gegen 15 Uhr nach der Schule und bleiben bis ca. 19 Uhr. Die Schwestern geben in dieser Zeit zum Teil Englischunterricht und gestalten die letzte Stunde mit Spielen und Bastelarbeiten.

Auch außerhalb ihrer Arbeit beim JRS engagieren sich die drei Schwestern in ihrer Freizeit für die Menschen vor Ort und helfen bei der Caritas oder den Mutter Teresa Schwestern, zum Beispiel in der Suppenküche oder beim Versorgen kleinerer Wunden.

Die Schwestern haben außerdem die Hoffnung, dass sie in Zukunft wieder einige Flüchtlingscamps besuchen dürfen, wie sie es schon vor der Pandemie tun durften. Leider sind dafür noch viele Formalitäten zu klären und bürokratische Hürden müssen überwunden werden.

„Wir haben bei unserem Besuch deutlich gespürt, dass es gut ist, dass wir hier vor Ort sind. Das Vertrauen der Menschen ist über die Jahre gewachsen. Sie wissen, dass sie zu unseren Schwestern kommen können, wenn sie Hilfe brauchen. Auch der Kontakt zu den vielen Freiwilligen, die in  unmittelbarer Nähe zu unseren Schwestern wohnen, ist eine Bereicherung, weil sie sich gegenseitig unterstützen können“, bilanziert Sr. Maria Theresia ihren Besuch in Athen.

Der Blick über Athen
Sr. Elvira Telik mit Sr. Maria Theresia Hörnemann und Sr. Carmen Elisa Bandeo (v.l.)
Das Arrupe Zentrum vom Jesuiten Flüchtlingsdienst