Der Heilige Liborius ist der Dom- und Stadtpatron von Paderborn. Er wird als Friedensbote, Brückenbauer und Versöhner zwischen Frankreich und Deutschland, verehrt. Seit der Überführung seiner Reliquien im Jahr 836 von Le Mans (Frankreich) nach Paderborn verbindet dieser Heilige viele Menschen über Grenzen und Zeiten hinweg.Zu diesen Feierlichkeiten waren, am 26. Juli 2023, die Ordenschrist*innen und Missionar*innen der Diözese Paderborn eingeladen.
Gerne sind einige von uns aus dem Heilig-Geist-Kloster, Sr. Maria Elisabeth Hemkemeier, Sr. Lucia Regina Theves, Maria Bicker, Sr. Antonia Schmid, dieser Einladung gefolgt. Um 11 Uhr begann das internationale Pontifikalamt im Hohen Dom zu Paderborn. Schon allein der Anblick aller Anwesenden im Hohen Dom, das bunte Bild der Verschiedenheit von geistlichen Gemeinschaften und Nationalitäten, hat die weltweite Glaubensgemeinschaft, bezeugt. Weihbischof Matthias König ist Bischofsvikar für Aufgaben der Weltkirche und Weltmission sowie für Institute des gottgeweihten Lebens. Er stand dem Gottesdienst vor, eine Schola von Ordenschrist*innen hatte diesen sehr schön musikalisch gestaltet und begleitet.
In seiner Homilie betonte Weihbischof König, dass alle, die sich im geweihten Leben in die Christusnachfolge begeben haben, Bot*innen des Friedens sein sollen. Krieg in Europa und kriegerische Auseinandersetzungen auf der ganzen Erde, zeigten dass der Friede niemals selbstverständlich ist. Ein kostbares und zerbrechliches Gut! Wirklicher Friede sei nur aus Gottes Geist und mit Gottes Kraft möglich. Der Friede des Auferstandenen sei eine Gabe, die wir nicht machen, wohl aber mit offenem Herzen empfangen können, um aus ihm heraus Leben zu gestalten. Es gelte die Sehnsucht nach diesem wahren Frieden hochzuhalten und im je eigenen Herzen einüben, sagte er weiter.
Zum leckeren Mittagessen wurden wir am Eingang vom Westphalenhof per Handschlag von Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck, herzlich willkommen geheißen. Am schön gedeckten Tisch hatten wir Begegnungsmöglichkeiten mit Schwestern der Ordensgemeinschaft „Eucharistische Anbetung“ aus Indien und sind ins Gespräch gekommen mit Brüdern der Gemeinschaft der Seligpreisungen. Wie bedeutungsvoll wir Steyler Missionsschwestern für die Diözese Paderborn sind, hat sich beim Tischgespräch mit Weihbischof König gezeigt. Er hat sein Bedauern über unseren zeitnahen Weggang von Wimbern ausgedrückt und zugesagt, dass er uns noch besuchen kommt.
Um dem bekannten Dreiklang des Liborifestes "Kirmes, Kirche und Kultur" nachzukommen, sind wir über die Kirmes spaziert und haben süße Liborigrüße für unsere Mitschwestern zu Hause erworben. Andere Ordensleute hatten wohl dasselbe im Sinn, denn immer wieder haben wir bekannte Gesichter getroffen und uns zugelächelt.
In die Gaukirche hat uns unsere Neugierde gezogen für die Ausstellung der KI (Künstliche Intelligenz). Mit KI bildhaft generierte bekannte Kreuzwegstationen Jesu, Himmel, Hölle, zukünftige Arbeitswelt, Gesundheitsversorgung im Krankenhaus, Nachhaltigkeit und Schöpfung haben unsere Blicke auf sich gezogen. Diese Bilder boten einen Einblick, was mithilfe von KI erstellt werden kann. Die Ausstellung lud zum Nachdenken, zum Diskutieren, Hinterfragen und auch zur Provokation ein. Auf uns wirkte das insgesamt sehr befremdlich und unnatürlich!
Es war nicht mehr viel Zeit nach dem Kaffee mit Kuchen bei der Caritasstelle, um rechtzeitig zur Pontifikalvesper um 17 Uhr im Hohen Dom zu sein. Obwohl wir nur einen Bruchteil an Ausstellungen und Begegnungsmöglichkeiten in Anspruch genommen haben, sind wir sehr froh und bereichert von der Liturgie dieses Tages und als Botinnen des Friedens nach Wimbern zurückgefahren. Pax vobis!
Sr. Antonia Schmid
