Schwestern beim Diözesanen Ordenstag dabei

„Bewahrung der Schöpfung - gelebte Nachhaltigkeit“ – unter diesem Motto fand am 10. Juni 2023 der Ordenstag der Diözese Rottenburg-Stuttgart in Biberach (Riß) statt. Das Fazit unserer Schwestern: „Reiche Eindrücke und neu motiviert, sich zu engagieren“, schreibt Sr. Petra Lioba Rimmele.

Bischof Gebhard Fürst begrüßt die Ordensleute aus seinem Bistum

Bischof Gebhard Fürst und Weihbischof Thomas Maria Renz begrüßten die eintreffenden Gruppen und Personen vor dem Eingang der Stadthalle in Biberach. Bei einem Steh-Kaffee hatten die Teilnehmenden die Gelegenheit, sich gegenseitig zu begrüßen und neue oder alte Kontakt zu pflegen.

Die offizielle Begrüßung wurde von der Sprecherin des Ordensrates, Sr. Maria Magdalena Dilger von der Gemeinschaft der Franziskanerinnen von Heiligenbronn vorgenommen. Die Versammlung war bunt gemischt mit verschiedenen einheimischen und auch internationalen Gemeinschaften, die ihre Wurzeln zum Teil in hiesigen Gemeinschaften haben. Insgesamt waren etwa 300 Schwestern da. Wir Steyler Missionarinnen waren mit zehn Schwestern dabei. Eine Schwesternmusikband aus Reutte spielte zur Auftaktveranstaltung mit Schöpfungsliedern gekonnt auf.

In seiner Begrüßung brachte Bischof Gebhart Fürst seine persönliche Leidenschaft und Wertschätzung für das Thema des Tages zum Ausdruck und seine Freude, dass der Ordenstag nach zwangsbedingter Pause wieder stattfinden konnte. Er berichtete, dass er in einem weltlichen Gremium von Leitern aus der Wirtschaft, von Landräten usw. gebeten wurde, über die Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus zu referieren und die Stellung der Kirche zu diesem Thema zu vertreten. Er war berührt wie betroffen die Zuhörer*innen auf seine umfassende Darlegung reagierten und dies auch nachher persönlich ihm gegenüber aussprachen. Ausgehend vom Schöpfungsbericht betonte er, dass wir die Pflicht haben, die Schöpfung zu bewahren, zu heilen, zu pflegen und zu kultivieren, nicht auszubeuten. Gedankenlosigkeit der Schöpfung gegenüber bezeichnete er als Ausdruck des Undankes gegenüber dem Schöpfergott. Bewahrung der Schöpfung hat auch viel zu tun mit dem Gebot der Nächstenliebe, vor allem auch für die Generation nach uns. Die Enzyklika „Laudato si“ bezeichnete er als einen Weckruf für die ganze Welt, besonders aber für die Industrienationen.

In einem Film wurde uns dann die Meinung und Haltung von einigen Jugendlichen auf Fragen zum Umweltschutz vorgeführt. Durch eine anschließende Talkrunde mit Vertreter*innen aus verschiedenen Bereichen unserer Welt wurde umfassend auf die Erwartungen und Perspektiven der Jugend unserer Welt eingegangen. Teilnehmende der Talkrunde waren ein Vertreter von Greenpeace, ein Hochschuldirektor, eine Jugendkunstschulleiterin, eine Ordensschwester von Sießen, eine Schauspielerin, eine Vertreterin der Firma Südpack und der Landrat von Biberach, Mario Glaser. Moderator war Pater Alfred Tönnis OMI, der in seiner Vergangenheit praktische Erfahrungen mit sozialen Problemen und Prozessen hatte.

Es folgten ein gemeinsames Stundengebet und das Mittagessen, bevor es mit Workshops an verschiedenen Orten weiterging. Es wurde aus ganz verschiedenen Blickwinkeln auf das Thema Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung eingegangen. „So ein Theater…“ nannte die Schauspielerin ihren Workshop. Er bestand aus darstellerischen Übungen, bei denen immer wieder ein neues Bühnenbild entstand, das aus dem vorigen hervorging. Dadurch sollte immer wieder Neues aus dem Alten entstehen und eine „Kreiscreation“ bilden.

Der Schlussgottesdienst mit den Bischöfen in der St. Martinkirche in Biberach (Riß), die seit der Reformation simultan von der evangelischen und katholischen Kirchengemeinde genutzt wird, war auch ideenreich und beeindruckend gestaltet mit passenden Gesängen und Lesungen mit Lautuntermalung zum Thema Schöpfung. Mitwirkende waren neben den Bischöfen und anderen geistlichen Personen eine Frauensinggruppe, eine Gehörlosengruppe und Lektorinnen.

Nach dem Schlusssegen wurde allen Mitwirkenden gedankt und an alle Teilnehmenden ein Samentütchen ausgeteilt.

So konnten wir mit reichen und nachhaltigen Eindrücken neu motiviert die Heimreise antreten.

Sr. Petra Lioba Rimmele