SSpS Europa nimmt Formen an

Mitte August fand die Versammlung des Eurorates – dieses Mal gemeinsam mit den Ökonominnen der Provinzen und Regionen – in Sampor in der Slowakei statt. Sr. Joan Quirke berichtet von dem zukunftsweisenden Treffen.

Für die deutsche Provinz nahmen Sr. Maria Theresia Hörnemann, Leiterin der Provinz (Mitte stehend) und Sr. Andrea Maria Reckert, die Ökonomin unserer Provinz (in Gelb), an der Versammlung teil.

Insgesamt nahmen an unserem Treffen 22 Schwestern teil, darunter Sr. Mikaelin Bupu, die stellvertretende Leiterin der Kongregation aus Rom und die Generalökonomin, Sr. Regina George. Moderiert wurde es von Sr. Katherine O'Flynn fcj.

In der Eröffnungssitzung sprach Sr. Katherine über den Wert des Gesprächs und der Bekehrung und erinnerte uns an die Vorbereitungen für die Synode im Oktober und unsere laufenden Unterscheidungsprozesse als SSpS in Europa. Wir wurden daran erinnert, dass wir immer auf dem Weg sind, den wir versuchen gemeinsam zu gehen. Wie die Synode betont, ist die Einheit ein großer Wert.

Gleich zu Beginn präsentierte Sr. Regina George einige Informationen über die finanzielle Situation der Provinzen/Regionen in der Welt und in Europa und zeigte die Trends bei den Ausgaben auf. Die größte Provinz in Europa ist Deutschland, wo das Durchschnittsalter bei über 82 Jahren liegt. Die jüngste Provinz ist die Ukraine, die 13 Schwestern mit einem Durchschnittsalter von 49 Jahren hat. Immer mehr Provinzen und Regionen müssen von der Kongregation finanziell unterstützt werden, da immer weniger Schwestern einer Erwerbstätigkeit nachgehen und immer mehr Einrichtungen übergeben werden. Die allgemeine Wirtschaftslage ist derzeit instabil und die Situation erfordert eine umsichtige Finanzplanung. In Europa fallen die höchsten Ausgaben auf die Betriebskosten, insbesondere auf Gebäude, Ausgaben für Versorgungsleistungen und die Gehälter des Personals.

Sr. Maria Theresia Hörnemann besuchte die gemeinsame europäische Kommunität in Athen vom 28. bis 30. Juli. Sie lobte das Engagement der Schwestern und ihre wertvolle Arbeit mit den Migrant*innen und Geflüchteten und die Zusammenarbeit mit dem JRS, den Mutter Teresa Schwestern und anderen Organisationen. In den vergangenen Monaten hatten sich einige Schwestern bereit erklärt, für kurze Zeit zu helfen, wofür die Gemeinschaft sehr dankbar war.

Sr. Svitlana Matsyuk, Leiterin des europäischen Noviziats, und Sr. Hemma Jaschke informierten über das Noviziat und die Formation in Europa. Die wichtigste Aufgabe der Formatorinnen ist es, den Wert der Nachfolge Jesu und des Lebens in den Gelübden aufzuzeigen. Die Ausbildung wird in der Gemeinschaft gelebt. Gemeinschaftsleben, gegenseitige Unterstützung und Offenheit für andere Kulturen sind die wichtigsten Werte in einer internationalen Kongregation. 

Sr. Svitlana zeigte einen kurzen Videoclip über das Leben der Novizinnen in Rom. Die jungen Menschen, die heute ins Ordensleben eintreten, sind älter als früher. Sie sind ausgebildete und fähige Frauen, die ein unabhängiges Leben geführt haben. Sie sind auf der Suche nach echten Gemeinschaften, in denen sie ihr Bestes geben können. Sie brauchen keine Mitschwestern und Ausbilderinnen, die alle Antworten haben, sondern solche, die in der Nachfolge Jesu zuhören und gute Beziehungen pflegen können.

Die sechs Postulantinnen in Europa hatten kürzlich ein Treffen in Oies, und die vier Junioratsschwestern trafen sich in England. Beide Treffen halfen ihnen, sich kennenzulernen, gemeinsame Interessen und Anliegen zu teilen und sich gegenseitig als junge SSpS in Europa zu ermutigen.

Auf dem Weg zu einer gemeinsamen europäischen Provinz hörten wir zwei Gastbeiträge von Sr. Gabriele Schachinger, Schwester vom Heiligen Kreuz, und Pater Bernhard Bugler SJ. Beide Kongregationen haben bereits den Prozess der Zusammenlegung einiger oder aller ihrer Provinzen in Europa durchlaufen und berichteten von ihren Erfahrungen. Auch bei ihnen waren die Gründe für den Zusammenschluss die sinkende Zahl der Berufungen, der Mangel an jungen Schwestern, Brüdern und Priestern und die zunehmenden Schwierigkeiten, große Häuser zu unterhalten. Darüber hinaus gab es den Wunsch, zusammenzukommen, Grenzen zu überschreiten und in der Mission enger zusammenzuarbeiten, indem Ressourcen gebündelt und Apostolate in den fusionierenden Provinzen und Regionen neu organisiert werden.

Uns SSpS ist es zudem wichtig, dass der Prozess des Zusammenschlusses ein spiritueller Weg ist. Jedes einzelne Mitglied in den Provinzen/Regionen wird in den Prozess der Entscheidungsfindung einbezogen. Die Leiterinnen der fünf Provinzen/Regionen Deutschland, Österreich, Niederlande, Spanien/Portugal und England/Irland, die ihre Bereitschaft zum Zusammenschluss vorbehaltlich der Zustimmung ihrer jeweiligen Kapitel signalisiert haben, werden sich häufiger treffen, um über die konkreten Schritte in diesem Prozess zu entscheiden.

Wir danken allen Schwestern, die uns mit ihrem Gebet auf unserem Weg begleitet haben, während wir unserem Ruf als SSpS-Missionarinnenin Europa folgen.

In der Liebe des Heiligen Geistes, im Namen der Mitglieder des Euro-Rates

Sr. Joan Quirke SSpS

(Kontaktperson des Euro-Rats)

Sr. Svitlana Matsyuk (li.) und Sr. Hemma Jaschke berichteten über die Ausbildung der Novizinnen und Postulantinnen