Ukraine: Es braucht neue Antworten auf das Leid

Der Krieg in der Ukraine zeigt immer deutlicher seine Auswirkungen: Viele Soldaten sind körperlich und seelisch verletzt und einige Kinder haben ihre Eltern verloren – für diese Menschen braucht es dringend gute Unterstützung, schreibt Sr. Svitlana Matsiuk.

Sr. Svitlana (links) steht in engem Kontakt zu ihren Mitschwestern in Europa und koordiniert Hilfstransporte

Unsere Situation hier in der Ukraine ändert sich. Wir haben immer noch Flüchtlinge in den Gemeinden, in denen wir arbeiten, Ihnen und den Flüchtlingen in den Zentren versuchen wir mit den grundlegenden Dingen zu helfen. Viele Menschen aus Kiew und der Zentralukraine sind jetzt wieder zu Hause, aber nach dem Angriff auf die Wohnblocks in Kiew und Odessa in der letzten Woche (Anfang Juli 2022) haben die Menschen wieder große Angst. Sicherheit ist hier nicht möglich. 

Wir haben an verschiedenen Orten, wo es möglich war, Sommerlager für Kinder und Jugendliche organisiert. Auch die Kinder aus Flüchtlingsfamilien konnten daran teilnehmen. Das war eine gute Chance für die Integration. Wir versuchen, mit Kindern zu arbeiten und sie zu unterstützen. Aus diesem Grund besuchte Sr. Viktoria Kovalchuk zweimal die Dörfer in der Nähe von Bucha und Irpin, um die Bedürfnisse dort zu erkunden und zu versuchen, so gut wie möglich zu helfen. 

Eine große Veränderung, von der ich eingangs schrieb, ist die große Zahl der Verwundeten, vor allem unserer Soldaten, die nach den schrecklichen Kriegserlebnissen sehr schwere körperliche und psychische Probleme haben. Erstens sind unsere Krankenhäuser nicht in der Lage, so viele Menschen aufzunehmen, und wir brauchen ein gutes Rehabilitationsprogramm für diese Menschen, sonst wird das das nächste große Problem für unsere Gesellschaft sein. Wir haben auch viele Kinder, deren Eltern im Krieg gefallen sind. Auch sie brauchen Unterstützung und gute Begleitung. Der Bedarf ist wirklich sehr groß. Diese schlimme Zeit braucht neue Ansätze und neue Antworten auf die Situation. 

Diese Woche haben wir die Produkte aus Deutschland erhalten, die Schwester Bettina und ihr Team für die Ukraine gesammelt haben. Sie werden in die Ostukraine zu den Flüchtlingen und in die Krankenhäuser für die Verwundeten gebracht. Wir sind sehr dankbar für unsere Schwestern im Ausland, für die Steyler Bank, für den Verein „Kindern Leben geben e.V.“, für die St. Ruppert Schule in Österreich und viele andere Menschen und Organisationen, die uns so großzügig unterstützen. Diese Solidarität ist wirklich ein großes Zeichen der Hoffnung für uns.

Wir beten für Frieden und hoffen, dass der Tod niemals stärker sein wird als das Leben. 

Sr. Svitlana Matsiuk

Zum Ferienprogramm kamen sehr viele Kinder und Jugendliche
Sr. Svitlana mit einem Kunstwerk in den ukrainischen Nationalfarben
Sr. Viktoria bei der Ferienfreizeit