Zentriertes Gebet - ein Weg zur Transformation

Sr. Antonia Schmid hat vom 22. bis 24. September bei ihrer Mitschwester Maria José Rebelo SSpS in Steyl an Exerzitien teilgenommen. Tief bewegt und gestärkt erzählt sie, was sie und die anderen Teilnehmenden an diesem Wochenende gelernt und erlebt haben.

Der Gebetsraum

Sr. Maria José Rebelo aus Portugal lebt in unserem Mutterhaus, dem Herz-Jesu-Kloster, in Steyl. Professionell, kompetent und verwurzelt in ihrer eigenen Gotteserfahrung entwickelt und bietet sie Workshops, Besinnungstage und Exerzitien für Gottsuchende im Programm "Stille & Kontemplation Steyl" an, u.a. im "Zentrierenden Gebet". Ausgebildet als Psychologin und von "Contemplative Outreach" als offizielle Referentin für "Centering Prayer" (Zentriertes Gebet) beauftragt, bot Sr. Maria José Exerzitien zum Thema "Stille und Kontemplation: Ein Weg zur inneren Freiheit" an.

Einige der Teilnehmer*innen in der Gruppe hatten noch keine Erfahrung mit dieser Art des Gebets, während andere es schon seit einiger Zeit praktizieren. Die Methode des Zentrierten Gebets wurde von drei Mönchen (Trappisten) entwickelt, die in den frühen 1970er Jahren in der St. Joseph's Abbey in Spencer, Massachusetts, USA, lebten.

Ich hatte mich schon lange für diese Art des Betens interessiert, weil ich in meiner Beziehung zu Gott noch näher und tiefer wachsen möchte.

In der Einleitung erwähnte Sr. Maria José den Trappistenpater Thomas Keating aus den USA, der das Zentrierte Gebet bis zu seinem Tod im Jahr 2018 mit Hingabe praktizierte und lehrte. Sr. Maria José erklärte und betonte in ihren Inputs, dass das Zentrierte Gebet keine Technik ist, mit der ein bestimmtes Ergebnis erzielt wird, sondern eine Methode des stillen Gebets, die hilft, zur Kontemplation zu gelangen. Sie brachte zum Ausdruck, dass mit dieser Methode die Beziehung zu Gott jenseits von Gedanken, Worten, Konzepten oder Gefühlen gepflegt wird. Ein Gongschlag zu Beginn und am Ende wurde verwendet, um die genaue Zeit für jede 20-minütige Gebetsperiode festzulegen.

Diese Praxis trägt dazu bei, die persönliche Beziehung zu Gott zu vertiefen, wobei ich manchmal auch eine gewisse Trockenheit erlebte und mir 20 Minuten wie eine Ewigkeit vorkamen! Eine weitere 20-minütige Gebetszeit, in der ich mich der Liebe Gottes vollkommen zur Verfügung stellte, ermöglichte es mir, Gottes Gegenwart innerlich als ein einzigartiges Geschenk zu erfahren.

Mit der Anleitung zum "kontemplativen Gehen" in der Natur habe ich bewusst auf meinen eigenen Geh-Rhythmus geachtet. Ich merkte, dass im Atmen, im Gehen und im Innehalten und Wahrnehmen der Natur Gott hier und jetzt in mir und um mich herum gegenwärtig ist. Ein wunderbares Gefühl!

In der Abschlussreflexion betonten alle Teilnehmer*innen mit Worten der Dankbarkeit gegenüber Sr. Maria José, dass sie das Kennenlernen der Methode des Zentrierten Gebets und das Praktizieren in der Gruppe als große Bereicherung und als Geschenk für ihre persönliche Beziehung zu Gott erlebt haben. Mit ausgewählten Bibeltexten und Gebeten "schwarz auf weiß" in der Tasche machten wir uns auf den Weg. Wir stellten fest, dass diese Gebetsmethode die Gruppe auch untereinander stark verbindet und ein schönes Gefühl der Gemeinschaft unter uns entstanden ist.

Mit der Perspektive des Zusammenkommens als Gebetsgruppe in Steyl und weiteren Centering Prayer-Angeboten im Programm "Stille & Kontemplation Steyl" gehe ich in meinen Alltag, erleuchtet von der erlebten Stille und entschlossen, den Weg in Dankbarkeit, Hoffnung und Freude weiterzugehen.

Text und Fotos: Sr. Antonia Schmid

Maria José Rebelo leitete die Exerzitien
Herzlich willkommen mit offenen Armen der Herz-Jesu-Figur
Maria José Rebelo bei der Begrüßung und Einführung
Gongzeichen zu den Gebetszeiten
Kontemplatives Gehen in der Natur
Zum Aufatmen
Gehalten sein
Freude an der Natur
Wachstum in Stille
Ein Platz an der Sonne voll Wärme und Licht