Der indische Bundesstaat Odisha liegt an der Ostküste des Landes am Golf von Bengalen. Der Bundesstaat ist reich an wichtigen Bodenschätzen und vom wirtschaftlichen Aufschwung geprägt. Neben Industrieunternehmen haben sich in jüngster Vergangenheit auch IT- und Consultingunternehmen sowie Forschungs- und Entwicklungszentren angesiedelt. Daneben zieht Odisha mit seinen bedeutenden Tempelanlagen, Hindustätten und einer schönen Strandregion auch Touristen an. Mehr als 43 Millionen (Stand 2014) Menschen leben in Odisha, ca. 850.000 von ihnen in der Hauptstadt Bhubaneswar.

Im Zuge von Gewaltausbrüchen in der Region Khandamal flohen seit 2008 viele Menschen von dort und strandeten auf der Suche nach Sicherheit und Arbeit in Slums rund um Städte wie Bhubaneswar. Mittellos, ausgegrenzt und am äußersten Rande der Gesellschaft lebend versuchen die Slumbewohner*innen Tag für Tag, als Tagelöhner*innen, Wanderarbeiter*innen oder Hausangestellte ihre Grundbedürfnisse und die ihrer Familien zu decken.

Auf diese Ärmsten der Armen haben die Steyler Missionsschwestern in Bhubaneswar ihre Arbeit ausgerichtet. Sie engagieren sich in rund 28 Slums und versuchen den dort lebenden Menschen auf vielfältige Weise den Rücken zu stärken.

Sr. Sophia, die als Sozialarbeiterin tagtäglich vor Ort ist, berichtet zum Beispiel von einem Projekt zur Förderung der Kinder von Haushaltsangestellten. Allein über Bildung kann es ihnen gelingen, sich aus der Armutsfalle, in der ihre Familien stecken, herauszuarbeiten. Wenngleich vielen Eltern Bedeutung und Wert eines Schulbesuchs bewusst ist, um ihn ihren Kindern zu ermöglichen, fehlt ihnen in den meistens Fällen das notwendige Geld. Oftmals sind die Familien sehr kinderreich. Ist regelmäßig etwas Geld übrig, fließt es in die Ausbildung der Söhne. So trifft die Armut, wie so oft, am allerstärksten die Mädchen. Ohne eine abgeschlossene Schulausbildung ist ihnen jegliche Perspektive auf ein unabhängiges Leben verwehrt.
Im Rahmen ihres Projekts übernehmen die Steyler Missionsschwestern für diese Kinder Schulkosten. Aber die finanziellen Mittel sind knapp und begrenzt. Längst nicht jede Familie, die ihre Kinder in die Schule schicken möchte, kann unterstützt werden.

Ein weiteres großes Herzensanliegen von Sr. Sophia ist die Unterstützung mittelloser, alter Slum-Bewohner*innen. Wenngleich viele Familien kinderreich sind, gibt es doch auch Menschen, die, kinderlos oder von ihren Kindern im Stich gelassen, ganz allein auf sich gestellt sind. Jahrelange Arbeit reichte stets nur fürs Leben von der Hand in den Mund. Im fortgeschrittenen Alter fallen ihre Einkünfte gänzlich weg, denn sie finden keine Anstellung mehr. Damit fehlt das Geld fürs existenziell Notwendige. Da es keinerlei staatliche Unterstützung gibt, bedeute für diese Menschen jeder Tag ein Kampf ums Überleben. Sr. Sophia mangelt es nicht an Ideen, um diese Menschen zu stützen, braucht aber unsere finanzielle Unterstützung für auffangende Unterstützung.